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Kleine Bausteine zu drei Euro für die neue Parkour-Anlage

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„Für kleines Geld“ – drei Euro das Stück – verkaufen die Mitglieder des Remscheider Jugendrates demnächst symbolische Bausteine in der Hoffnung, damit ihr Ziel in diesem Jahr noch erreichen zu können – eine Parkour-Sportanlage auf einer ca. 300 Quadratmeter großen Grünfläche, die westlich des Park & Ride Parkhauses an der Presover Straße liegt, direkt an der Zufahrtsstraße zum Parkhaus des Einkaufszentrums. Auf den ersten Blick etwas abseits, tatsächlich aber sehr zentral, wenn man an Bus- und Bahnverbindungen denkt, das am Hauptbahnhof geplante Kino und das neue Berufskolleg für Wirtschaft & Verwaltung, das – gegenüber der Grünanlage und jenseits der Bahngleise – auf dem so genannten Baufeld 6 entstehen soll.

Der Bauantrag für den Parkour ist im Rathaus bereits in Arbeit. Doch die vorgesehenen Geräte können erst bestellt werden, wenn die errechneten Baukosten für die Anlage in voller Höhe vorhanden sind: 110.000 Euro. Die aktuelle Finanzlage erläuterte Michael Ketterer vom städtischen Fachdienst Jugend, Soziales und Wohnen am vergangenen Freitag Vertretern des Jugendrates und der an Parkour über eigene Gruppen besonders interessierten Sportvereine LTG Lennep und Remscheider SV (auch beim TV Goldenberg hat sich Parkour nach eigenen Angaben inzwischen „zu einem Renner entwickelt“). „In den 110.000 Euro sind mögliche Kostensteigerungen durch Unwägbarkeiten o.a. bereits eingerechnet. Für die Realisierung der Anlage stehen bisher 97.000 € zur Verfügung: Davon von HBB (Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH)  30.000 €, von der Sportförderung der Stadt Remscheid 10.000 € und von Sponsoren  57.000 €“, so Ketterer. Es fehlen also noch 13.000 Euro!

Für die Einrichtung der Parkour-Sport-Anlage setzen sich seit nunmehr zwei Jahren die Mitglieder des früheren und des jetzigen Jugendrates ein sowie aktive Parkour-Sportler. Unterstützt werden sie u.a. von der Stadt Remscheid, den Technischen Betrieben Remscheid, dem Sportbund, den Sportvereinen LTG Lennep, Goldenberger TV und Remscheider SV sowie von einigen Sponsoren - Lothar-und-Ulrike Kaiser-Stiftung (40.000 Euro), Stadtsparkasse Remscheid (10.000 Euro), Marianne und Emil Lux Stiftung (5.000 Euro) und Volksbank Remscheid-Solingen eG (2.000 Euro).

Für alle, die sich mit einer Spende an dem Projekt beteiligen wollen, damit die noch fehlende Summe bald zusammenkommt, hier die Kontodaten der Lothar-und-Ulrike-Kaiser-Stiftung:
Volksbank Remscheid, IBAN: DE77340600940006028443. Als Spendenquittung reicht bei bis zu 200 Euro der Überweisungsbeleg. Für höhere Beträge wird nach Mitteilung der Anschrift eine Spendenquittung ausgestellt.

Damit auch die noch fehlenden 13.000 Euro möglichst bald zusammenkommen, will Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in den nächsten Tagen in einem Brief an weitere potenzielle Sponsoren auf den „neuen und attraktiven Sport-Treffpunkt am Hauptbahnhof Remscheid“ aufmerksam machen. „Mit Ihrer Spende würden Sie einen wertvollen Beitrag zu einem attraktiven Freizeit- und Bewegungsangebot in Remscheid leisten und ein wichtiges Anliegen des Jugendrats unterstützen.“

Sie kennen „Parkour“ noch gar nicht? Es handelt sich um eine junge Trend-Sportart, eine Kombination von Hindernislauf, Akrobatik und Kraftsport, bei der sich der Läufer (Traceur - aus dem Französischen - "der den Weg ebnet"), d. h. sich auf einem anderen Weg bewegt, als er von der Architektur oder anderen Hindernissen vorgegeben ist. Man überwindet alle Hindernisse auf dem schnellsten und direktesten Weg. Es wird versucht, im Weg stehende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden.

Bewegungsfluss und -kontrolle stehen dabei im Vordergrund. Ziel ist es nicht, mit anderen in einen Wettbewerb zu treten oder Selbstdarstellung zu betreiben, sondern gemeinsam oder für sich selbst Spaß an der Bewegung zu haben. Gefährliche Aktionen oder Waghalsigkeit gehören nicht zum Parkour-Gedanken. Man sollte nur das tun, was man sich selbst zutraut und sich nicht in Gefahr bringen - oder bringen lassen. Alles sollte unter völliger Kontrolle der Bewegung passieren (siehe auch untenstehendes Video von der neuen Parkour-Anlage in  Wuppertal). Parkour-Anlagen sind auch eine attraktive Alternative für Kinder, die dem Bewegungsangebot von klassischen Spielplätzen entwachsen sind.

Eine Parkour-Anlage zeichnet sich durch bodennahe einfache Elemente, durch höhere vertikale Elemente und Gestänge aus. Die anspruchsvolleren Elemente erfordern einen Fallschutzboden (zumeist die kostspieligste Investition).

Für alle, die mehr wissen wollen: Eine Live-Präsentation ist für Montag, 9. März, um 19 Uhr in der Sporthalle Goldenberg geplant.

Zur Geschichte des Projektes: Der Investor des Einkaufszentrums am Hauptbahnhof, die HBB (Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH) hatte im Zusammenhang mit der Erstellung des Hauptbahnhofs 30.000 € für die Einrichtung eines Angebots für Kinder oder Jugendliche in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs zugesagt. Es wurde schnell klar, dass mit diesem Betrag alleine keine entsprechend attraktive Anlage errichtet werden kann. Auf Initiative des Jugendrats wurde die Idee einer Parkour-Anlage am Hauptbahnhof mit Hilfe des Parkour-Planungsbüros PROELAN entwickelt. In seiner Sitzung am 18. November 2014 sprach sich der  Jugendrat für diesen Plan aus. „Der Verzicht auf einzelne Elemente zur Kostenreduzierung war aus Sicht der Beteiligten keine Option. Die Anlage soll schließlich für Anfänger wie fortgeschrittene Parkour-Sportler gleichermaßen attraktiv werden“, so Michael Ketterer. „Und die  30.000 €, die der Investor HBB für das Projekt zur Verfügung gestellt hat, sind an die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof gebunden, damit gibt es für den Standort keine Alternative.“

 

 

 

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