Zur Sitzung des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss am 23. April haben SPD, FDP und Grüne darauf hingewi4esen, dass Remscheid in zunehmendem Maße vom demographischen Wandel betroffen ist: Unsere Stadt wird älter, kleiner und bunter. Daraus erwachsen neue Anforderungen an die Personalgewinnung und Personalentwicklung der Stadtverwaltung Remscheid und ihrer Töchter. Denn im Wettbewerb um die besten Köpfe gilt es, eine attraktive Stadtverwaltung für die unterschiedlichen Zielgruppen zu entwickeln. Dies gelingt in einem Klima am besten, das geprägt ist von einer glaubwürdigen Willkommens-, Anerkennungs- und Gleichstellungskultur. Im Sinne eines Diversity-Ansatzes müsse sich Verwaltung öffnen für die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und ein Klima des Respekts für Vielfalt schaffen. Mit Diversity ist Vielfalt im Sinne aller gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiedlichkeiten gemeint.
Benachteiligte Gruppen wie Migrantinnen und Migranten, Menschen mit Behinderung oder Frauen finden sich so die drei Fraktionen in ihrer Anfrage - nach vor nur zu einem geringen Anteil, wenn überhaupt, in Führungspositionen. Führungspersönlichkeiten seien in der Regel männlich und hätten keinen Migrationshintergrund. Gerade vor dem Hintergrund der interkulturellen Öffnung der Verwaltung als einem Ziel des Integrationskonzeptes und dem von der Bundesregierung vorangetriebenen Wunsch, mehr Frauen in Führungspositionen sehen zu wollen, wäre es an der Zeit, hier gegenzusteuern, heißt es in der Anfrage. Moderne Diversitätspolitik, wie sie in einigen Kommunen und Unternehmen bereits befolgt wird, habe einem ressourcen- und zielübergreifenden Ansatz: Sie betrachte die Vielfalt der kommunalen Gesellschaft als gesellschaftliche und wirtschaftliche Chance. Ein Diversity-Ansatz trage dazu bei, Barrieren und Diskriminierung abzubauen. Bezüglich einer möglichen Verankerung von Diversity in der Stadtverwaltung, stellen sich SPD, Grünen und FDP eine Reihe von Fragen:
- Wird in der Stadtverwaltung über ein Diversity-Konzept nachgedacht?
- In welcher Form ist eine Kooperation zum Thema Diversity zwischen dem Fachbereich Gleichstellung von Mann und Frau, dem Kommunalen Integrationszentrum und dem Behindertenbeirat vorstellbar?
- Welcher Fach- oder Zentralbereich kann das Thema Diversity federführend koordinieren und leiten?
- Welche Maßnahmen plant die Verwaltung zur Verankerung von Diversity und der Förderung von Zusammenhalt und Respekt vor der Verschiedenheit in der kommunalen Zivilgesellschaft?
- Wird bei Bewerbungsverfahren versucht, über die Anwendung von Din-Normen (DIN 33430) oder z.B. anonymisierte Bewerbungen für Auszubildende Diskriminierungen u.a. von Frauen, Menschen mit Behinderungen, älteren Bewerber*innen, Menschen mit Migrationshintergrund zu vermeiden?
- Hat die Stadtverwaltung ein strategisches Personalentwicklungsziel, was die Verschiedenheiten, die auch in der Stadtgesellschaft sichtbar werden, berücksichtigt? Wenn ja, bitte erläutern.
- In welcher Form ist die Implementierung eines Diversity-Managements umsetzbar? Wäre es als ersten Schritt möglich einen Runden Tisch Diversity, bestehend aus Verwaltung und städtischen Beteiligungen ins Leben zu rufen?