Über das Trinkwasserkonzept in Remscheid referierte am Dienstag im Ausschuss für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung Dipl.-Ing Mike Giera, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Netze der EWR GmbH, Historische Prognosen seien einst für das Jahr 2000 von bis zu 17 Mio. m³ Trinkwasserbedarf ausgegangen. Tatsächlich sei der Absatz seit den 1990‐er Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Giera: Die erforderlichen Einspeisemengen ins Versorgungsnetz liegen heute insgesamt bei knapp unter sieben Mio. m³ im Jahr. Für einen durchschnittlichen Verbrauchstag ergeben sich knapp 19.000 m³, für einen Spitzentag 25.000 m³.
Zunehmender Wasserbedarf und zwei Trockenjahre in Folge hatten Ende der 1960er-Jahre zeitweise zu Wassermangel im Bergischen geführt. Zugleich deuteten damals optimistische Wachstumsprognosen auf einen steigenden Wasserbedarf hin. Daraufhin war 1971 vom Vorstand des Wupperverbands der Beschluss zum Bau der Großen Dhünntalsperre getroffen worden. 1973 wurde der Bergischen Trinkwasserverbund GmbH (BTV) gegründet mit Wuppertaler Stadtwerke AG, Stadtwerke Solingen GmbH, Stadtwerke Remscheid GmbH und Energieversorgung Leverkusen (seit 1979). Das Einzugsgebiet dieser Talsperre umfasst heute 60 km² (Wasserschutzzone). Ihr Speichervermögen liegt bei 81 Mio. m³, die nutzbare Rohwassermenge pro Jahr bei 42 Mio. Davon beziehen die Wuppertaler Stadtwerke 12,3 m³, die Stadtwerke Solingen 8,8 m³, die EWR GmbH 8,3 m³, die Energieversorgung Leverkusen 6,2 m³ und der Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper 5,7 m³. Die
Fernwasserversorgung aus der Große Dhünntalsperre über das Wasserwerk Dabringhausen-Bremen liegt bei den Wuppertaler Stadtwerke AG. Das hat eine stündliche Aufbereitungsleistung von max. 5.300 m³ (notfalls max. 14.100 m³. Von dort beziehen die EWR jährlich maximal 7,5 Mio. m³. Der Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper betreibt das Wasserwerk Dabringhausen-Schürholz. Von dort können die EWR jährlich max. 500.000 m³ Trinkwasser beziehen. Das Trinkwasser wird vom Wasserwerk Dabringhausen-Bremen in das Pumpwerk Aue im Morsbachtal und von dort aus in den Trinkwasserbehälter am Stadtpark transportiert. Von dort wird das Trinkwasser in die sog. Untere Druckzone Remscheid geleitet und über das Pumpwerk Stadtpark in die sog. Obere Druckzone mit dem Wasserturm Hochstraße und die Druckzone Lennep / Lüttringhausen mit dem Wasserbehälter Knusthöhe. Aus überwiegend hygienischen Gründen wird sehr regelmäßig Trinkwasser aus dem Wasserwerk Schürholz des über das Pumpwerk Eschbachtal bzw. Engelsburg unter Ausnutzung des Kontingents von 0,8 Mio. m³ eingespeist. Weitere kleinere Bezugsmengen (< 0,1 Mio. m³) stammen aus dem Wasserwerk Herbringhausen der WSW.
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