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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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"Auch über die Caritas hinaus öffentlich präsent!"

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Mit einem Festakt im voll besetzten Saal des „Johanneshauses“ der kath. Pfarrgemeinde St. Suitbertus an der Papenbergerstraße verabschiedete der Caritas-Verband Remscheid e. V. gestern seinen bisherigen ersten Vorsitzenden, Stadtcaritasdirektor Werner Fußwinkel, in den  Ruhestand. Fußwinkel hatte in diesem Jahr sein 25jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Der Sozialpädagogen war 1990 vom damaligen Caritas-Vorsitzenden, Stadtdechant Pfarrer Dr. Peter Schmedding, als Mitarbeiter der Gemeindecaritas eingestellt worden. 1996 hatte er die Nachfolge von Georg Gregull als Geschäftsführer angetreten. Zahlreiche langjährige Weggefährten aus den Reihen katholischer Verbände und Institutionen, aber auch anderer Wohlfahrtsträger sagten ihm gestern Dank für vertrauensvolle Zusammenarbeit und dafür, dass sich die Caritas in den vergangenen 20 Jahren unter seiner Leitung auf vielfältige Weise weiterentwickelt habe.

Die Nachfolgerinnen von Werner Fußwinkel, Sandra Engelberg und Karin Dasbach, starten mit Jobsharing, wie der Waterbölles bereits am 24. Juli berichtete. Ihr neues Vorstandsamt treten sie zum 1.Oktober an. Mit Zustimmung des Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. Dessen Unterschrift steht auf der Urkunde, die Stadtdechant Thomas Kaster dem neuen Leitungsduo gestern zusammen mit Blumensträußen überreichte: „Gutes Gelingen und Gottes Segen!“

Werner Fußwinkel habe er vor 30 Jahren im Katholischen Jugendamt in Köln kennengelernt, berichtete Kaster (damals noch Theologiestudent). „Den Namen habe ich mir nicht gemerkt. Dafür ist mir sein klares, entschiedenes und hilfreichen Austreten in Erinnerung geblieben. Das ist mir 20 Jahre später wieder eingefallen, als ihm bei der Remscheider Caritas wieder begegnete. Im Remscheider Caritas-Verband hat Werner Fußwinkel in diesen Jahren Maßstäbe gesetzt, wenn es darum ging, menschlicher Not zu begegnen!“ Stets habe er caritative Arbeit zum Wohle der Armen und Schwachen als wesentlichen Bestandteil der Kirche verstanden. In diesem guten Sinne sei seine Ungeduld Triebfeder seines sozialen Handelns gewesen auf der Suche nach Lösungen. Dass es Fußwinkel dabei gelungen sei, den Verband stets auf sicheren finanziellen Füßen zu halten im Bemühen, dieses Geld sozial einzusetzen, hob Kaster („Mit Zahlen habe ich es nicht so!“) besonders hervor. „Vielen Dank, Herr Fußwinkel, für diese gute Zeit!“

Während seiner 25 Jahre in Remscheid – dafür gab es gestern eine Urkunde des Caritasverbandes – blieb Werner Fußwinkel ein Berufspendler (wohnhaft in Leverkusen). Gleichwohl sei er in Remscheid auch über die Caritas hinaus öffentlich präsent gewesen, lobte der Stadtdechant. As Beispiele dafür nannte er die ehrenamtliche Vorstandsarbeit in der Ehrenamtsbörse „Die Brücke“, der „Remscheider Tafel“ und in “Remscheid Tolerant“.

Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel bescheinigte Werner Fußwinkel, „uneitel und gerade heraus“ gewesen zu sein. Seinen beiden Nachfolgerinnen wünschte er einen guten Start und sagte ihnen seine Unterstützung zu, falls erforderlich. Das gleiche tat Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, der als nächster sprach. Mit Sandra Engelberg und Karin Dashach habe die Caritas eine gute Wahl getroffen. Werner Fußwinkel habe er in den vergangenen 14 Jahren (damals kam Mast-Weisz als Sozialdezernent zur Stadt Remscheid) „im Einsatz für die Menschen“ als engagiert, manchmal startköpfig, stets aber vertrauensvoll und „mit dem Herzen bei den Menschen“ erlebt. „Auch bei finanziellen Problemen haben wir immer eine Lösung gefunden!“

Nachfolgend einige Zeitmarken der Remscheider Caritas unter der Leitung von Werner Fußwinkel:

1996, ein Jahr nach dem Umzug des Freien Wohlfahrtsverbandes in die neue Geschäftsstelle, Blumenstraße 9 (zuvor eine Filiale der Dresdner Bank) wurde dort eine Tagespflege eröffnet. Im Jahre 2000 – nachdem das Erzbistum Köln den  Ausstieg  aus der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung angewiesen hatte – richtete sich der Beratungsdienst unter dem Namen „esperanza“ neu aus und bietet seitdem „Beratung vor, während und nach einer Schwangerschaft“ an. 2001wurde eine Beratungsstelle für allein stehende Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohten Personen an der Kronprinzen Straße eröffnet (seit 2008 Grunerstraße 7). Seit 2007 - mit Beginn des Projektes „Frühe Hilfen“ - bietet der Caritasverband Remscheid jungen Müttern und Vätern ein engmaschiges Netz von Hilfen zur  Vermeidung von Gewalt gegen und Vernachlässigung von Kindern an. Im  gleichen Jahr wurde die „Notbremse“ gegründet als schnelle Hilfe für Kinder in Notsituationen aus Remscheid und Wermelskirchen. 2009, der Caritasverband Remscheid e.V. hatte sich eine neue Satzung gegeben, wurde Werner Fußwinkel der Verbandsvorsitzende. Als solcher eröffnete er 2010 die Seniorentagespflege Remscheid-Lennep und den „esperanza-Babyladen“, Blumenstr.5. Im gleichen Jahr ernannte das Erzbistum ihn zum Stadtcaritasdirektor.

2012 erfolgt die Gründung der Caritas -Stiftung-Remscheid. Als neue Dienste: kommen hinzu: der „Stromsparcheck“, das Übergangsmanagement in der Jugendarrestanstalt Lüttringhausen und die Fachstelle „Frühe Hilfen“ (gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund, Ortsverein Remscheid). 2013 werden die Angebote des Fachdienstes Integration und Migration intensiviert und ausweitet (Zulassung und Zertifizierung als Träger der Arbeitsförderung). 2014 übernimmt die Caritas vom BAF e.V. das Tagescafé für Wohnungslose. Die Caritaskampagne „vielfalt viel.wert“ wird gestartet. 2015folgte eine Ausweitung der Flüchtlingshilfe und der Start des Projektes „Neue Nachbarn“.


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