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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Mehr kantige Männer und Frauen in der Kommunalpolitik

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Waterbölles-Kommentar

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Wer im kommenden Jahr für den Rat der Stadt Remscheid und/oder die Bezirksvertretungen Alt-Remscheid, Lennep, Lüttringhausen und Süd kandidieren darf, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Der Kreis der Bewerberinnen und Bewerber um politische Verantwortung ist überschaubar. Gewiss, es wird auch wieder ein paar Neulinge auf dem kommunalpolitischen Parkett geben. Aber die meisten Kandidat/innen auf den vorderen Listenplätzen werden alte Bekannte sein - nach ihren Bekanntheitsgrad ebenso wie nach ihrem Lebensalter. (Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen)

Wer sich an welcher Position für welches Gremium beim mündigen Wahlbürger bewerben darf, entscheiden die Mitgliederversammlungen der jeweiligen Parteien. Keine Sorge, da bleibt nichts dem Zufall überlassen. Im Gegenteil: Es sollen sogar im Vorfeld schon Telefondrähte heiß gelaufen sein (Übertreibung). Im Vorteil ist bei diesem Geschacher, wer über ein möglichst großes Netzwerk verfügt. . „Netzwerk" ist neudeutsch und hieß früher „Freundeskreis" oder „Seilschaft“. Ohne politische Freunde keine politische Karriere. Irgendwie logisch! Aber auch wünschenswert?

Ich wünsche mir Kandidatinnen und Kandidaten für kommunalpolitische Ämter in Remscheid, die ihre Meinung in Sachfragen gegenüber Parteifreunden und parteilosen Bürgern gleichermaßen kundtun. Vielleicht nicht in jeden Fall mit der gleichen Direktheit - das nennt man dann wohl Diplomatie -, aber doch so, dass die Richtung klar ist. Entweder die Meinung wird geteilt, oder es ließe sich darüber trefflich diskutieren - eine gewisse Streitkultur allerdings vorausgesetzt. Politik braucht den Diskurs!

Hand aufs Herz: Wann haben Sie es in letzter Zeit erlebt, dass sich ein Kommunalpolitiker einer sachlichen Auseinandersetzung gestellt hat, dass es zum Austausch von Argumenten gekommen ist? Positive Beispiele erwünscht!

Negative Beispiele kann ich selbst beisteuern, zwei Kommunalpolitiker - einer davon inzwischen nicht mehr aktiv -, mit denen ich gerne ein (unterschiedliches) kommunalpolitisches Thema diskutiert hätte, auch kontrovers. Der eine sagte: „Darüber könnte ich jetzt viel sagen!", sprach 's und drehte sich weg. Und der andere sah mich nur mit großen Augen an, lächelte - und schwieg. In der Politik brauchen wir Schweiger ebenso wenig wie stromlinienförmig-glatte (Viel-)Redner. Ich wünsche mir für Remscheid mehr kantige Männer und Frauen in der Politik. Mit festen Standpunkten - auch wenn ich die dann nicht immer teile.

Um nicht missverstanden zu werden: Einige mit „klarer Kante“ fallen mir sehr wohl ein. Aber leider zu wenige, um daraus einen Rat der Stadt und vier Bezirksvertretungen „backen" zu können...


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