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Abbruch des Stadions erst, wenn Hackenberg sicher ist

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Pressekonferenz des Sportbundfes Remscheid gestern unter den Pokalen der SG Hackenberg. Foto: Lothar Kaiser

Die Ära von Beate Wilding ist Geschichte, aber ein Satz der Vorgängerin von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz geistert nach wie vor durch die lokalen Medien: „Es werden keine Bagger anrollen, bevor Ersatzflächen geschaffen worden sind." Das hatte Wilding den Lenneper Sportvereinen zugesagt, als die Planung eines Designer Outlet Centers (DOC) auf dem Gelände des Stadions Lennep nebst Kirmes- und Jahnplatz nebenan konkret wurde. Das verstand sie damals unter einer „verträglichen Verlagerung" des Schul-, Vereins- und Freizeitsports ins Sportzentrum Hackenberg. Ein Satz, der gleichermaßen für den heutigen Oberbürgermeister, den Sportdezernenten Thomas Neuhaus und den Sportamtsleiter Martin Sternkopf eiserne Verpflichtung sein sollte – meint der Vorstand des Sportbundes Remscheid mit seinem Vorsitzenden Reinhard Ulbrich.

Eine Erwartung, die Joachim Weber, der Vorsitzende der SG Hackenberg, der LTG-Vorsitzender Erwin Rittich und der FCR-Ehrenvorsitzende Bernd Koch teilen. Sie saßen gestern mit am Tisch, als Ulbrich und seine Vorstandskollegen im Vereinsheim der SG Hackenberg von einem „Spitzengespräch“ berichteten, das sie gestern im Anschluss an die „Matinee des Sports“ mit Weisz und Neuhaus geführt hatten. Mit dabei auch der Sportausschussvorsitzende Markus Kötter (CDU). Das Thema: Die von den Sportfunktionären als „gefährlich“ angesehene Lage, dass der DOC-Bebauungsplan in einem Jahr in trockenen Tüchern sein könnte, der für das neue Sportzentrum Hackenberg aber nicht. Und wenn dann das Verwaltungsgericht der Klage eines Anwohners gegen den Ausbau des Sportzentrums stattgeben würde, könnte lediglich dass DOC realisiert werden, die neue Sportstätte aber nicht oder im besten Fall viel später. Das würde den ganzen Sportbetrieb in Lennep über den Haufen werfen. Und den ambitionierten Plan für Hackenberg erst recht, für den die Stadt 10,6 Millionen Euro aus dem Grundstücksverkauf an die DOC-Investor McArthurGlen vorgesehen hat.

Lange Zeit habe es geheißen, beide Bebauungspläne würden von der Verwaltung parallel vorangetrieben, erklärte Reinhard Ulbrich in der gestrigen Pressekonferenz. Inzwischen klaffe zwischen beiden Plänen, wie in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses von der Verwaltung bestätigt worden sei, eine zeitliche Lücke von drei bis vier Monaten. In das Gespräch mit dem OB und dem Sportdezernenten waren die Vertreter der Sportvereine mit der Forderung gegangen, beide Bebauungspläne müssten zeitgleich Baurecht erlangen, damit beide nicht mehr angreifbar seien. Diese Zusage erhielten sie allerdings nicht. Wohl aber habe der OB ihnen versprochen, so Erwin Rittich, dass das Stadion Lennep erst abgerissen werde, wenn auch in Hackenberg gebaut werden dürfe. Das wisse inzwischen auch der Investor, ergänzte Reinhard Ulbrich. Wie er dazu stehe – schließlich möchte er das DOC baldmöglichst eröffnet – wisse der Sportbund allerdings noch nicht. Ob Burkhard Mast-Weisz sein Versprechen auch schriftlich abgegeben  habe, wollte von Ulbrich gestern Gunther Brockmann vom Lenneper Karnevalsverein wissen. Ulbrich: „Es gibt auch mündliche Zusagen vor Zeugen, die eingehalten werden müssen!“

In einem anschließenden Gespräch mit dem Waterbölles empfahl Sportausschussvorsitzender Markus Kötter, „den Ball flach zu halten“. Er sieht gute Chancen für beide Bebauungspläne. Für den Ausbau des Sportzentrums existiere ein „von Fachleuten sehr durchdachter Plan“, hatte Reinhard Ulbrich zuvor betont. Und deshalb sei an dieser Stelle mit Einsprüchen von Anwohnern auch kaum zu rechnen, meinte Kötter.

Das kann beim Bebauungsplan für das DOC ganz anders aussehen. Womöglich erreichen also doch beide Pläne erst zeitgleich die Zielgerade. Zu einem späteren Zeitraum ...


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