An einem Punkt des aktuellen Fragenkatalogs der Grünen störte sich in der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag im Röntgen-Museum der Vorsitzende Karl Heinz Humpert (CDU). Der gehöre bestenfalls in einem Personalausschuss, wenn es den denn in der Remscheider Politik gebe. Fritz Beinersdorf (Linke) stimmte zu und sah die Frage eher im Hauptausschuss (den gibt es) angesiedelt. Und so lautete sie: Das Archiv der Stadt muss die Gewähr dafür bieten können, bestehende Landesarchivgesetze, datenschutz- und personenschutzrechtliche Belange sowie die berechtigten Interessen der Kommunen zu berücksichtigen. Diese Aufgabenfelder werden qualitativ am besten und ökonomisch am günstigsten von hierzu fachlich ausgebildeten Archivaren/innen in den kommunalen Archiven wahrgenommen. Welche archivarischen Kompetenzen sollen im Archiv der Stadt Remscheid vorgehalten bzw. entwickelt werden? Gibt es Qualifizierungskonzepte, z.B. von der Archivberatungsstelle Rheinland oder der Archivschule/Institut für Archivwissenschaft der Universität Marburg?
Humpert sah darin eine deutliche Kritik am Personal des Stadtarchivs. Dafür gebe es keinen Anlass. Dem widersprach in der Sitzung niemand. Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann: Über mangelnde Qualität der Arbeit im Archiv hat sich noch kein Außenstehender beklagt! Das sei auch gar nicht gemeint, betonte Beatrice Schlieper, Fraktionssprecherin der Grünen: Die Leute vor Ort müssen die Möglichkeit der Fortbildung bekommen! Hintergrund: Die Archivleiterin ist keine ausgebildete Archivarin. Fritz Beinersdorf sah das eigentliche Problem jedoch woanders: Das Archiv ist chronisch unterbesetzt. D a s ist diskussionswürdig! Dazu Henkelmann: Dr. Andreas Wallbrecht, der neue Leiter des Historischen Zentrums Remscheid / Deutsches Werkzeugmuseums, sei sich seiner Aufgabe durchaus bewusst.
Und damit schloss sich dann der Kreis: Eingangs hatte Beatrice Schlieper betont, beim Archiv handele es sich um eine kommunale Pflichtaufgabe, die die Stadt Remscheid derzeit nur stiefmütterlich erfülle.