In seiner nächsten Sitzung (28. April) wird der Rat der Stadt voraussichtlich grünes Licht geben für einen Planungswettbewerb zur Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes; diese ist mit Zustimmung der Bezirksregierung Düsseldorf von November 2015 Teil des Konzepts zur Revitalisierung der Innenstadt Remscheid. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung hervor, mit der sich am 26. April die Bezirksvertretung Alt-Remscheid und am 27. April der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Energieeffizienz und Verkehr befassen wird. Darin heißt es: Zur Sicherstellung der zeitnahen Durchführung des Wettbewerbes mit anschließender periodengerechter Verwendung von Fördermitteln ist eine schnellstmögliche Beschlussfassung erforderlich. Über den zeitlichen Ablauf des Wettbewerbs hatte die Verwaltung die Politik schon im Februar informiert und dabei dessen Kosten mit knapp 95.000 Euro benannt.
Als Grundlage für den Wettbewerb sollen die zwischen Verwaltung, Stadtwerken und dem Ingenieursbüro TSC aus Essen abgestimmten Rahmenbedingungen des ÖPNV für die Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes in Remscheid dienen. Darin werden die Leitstelle und die Sozialräume für das Fahrpersonal als unverzichtbar bezeichnet. Der Flächenbedarf der Stadtwerke ergibt sich aus den Abmessungen der Linienbusse (Länge = 11,95 m) und der Gelenkbusse (Länge = 17,94 m; zukünftig zu erwartende Länge = 18,5 m) und des Schneepflugs (Lkw mit Schildvorbau von ca. 2,5 m bis 3 m). Eine wichtige betriebliche Randbedingungen sind ausreichende Wendemöglichkeiten. Als Beispiele für die künftige Anordnung der Busbahnsteige werden sechs Planvarianten beschrieben. Der Waterbölles hat sich in obiger Skizze für die Planvariante 6 entschieden, da der hierbei frei zu überplanende Bereich beiderseits der Busbahnsteige mit insgesamt 6.100 Quadratmetern (3.000 + 2.200) am größten ist. Die übrigen Varianten weisen die (geschlossene) Fläche mit 4.300, 4.400, 4.600, 5.300 und 5.600 Quadratmetern aus. Alle sechs Varianten gehen von folgenden betrieblichen Anforderungen der Stadtwerke Remscheid aus:
- Je acht Haltepositionen, die je Fahrtrichtung zu drei Bussteigen zusammengefasst sind der mit Möglichkeit des unabhängigen Ausfahrens. Jeweils zwei Bussteige je Fahrtrichtung müssen zur Aufnahme von zwei Gelenkbussen und einem Solobus dimensioniert sein, und der weitere Bussteig muss zwei Gelenkbusse aufnehmen können.
- Es sind insgesamt acht Abstellpositionen für zwei Gelenkbusse und sechs Solobusse erforderlich. Hierfür kann die Außenseite von angrenzenden Straßen genutzt werden.
Tagsüber verkehren gegenwärtig am Friedrich-Ebert-Platz 13 VRR-Linien und zusätzlich eine Linie des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Nachts fahren den Platz neun Linien im Nachtexpress-Fahrplan an. Derzeit sind insgesamt 14 Bussteige mit 18 Haltepositionen sowie neun Wartepositionen vorhanden.
Erste Ideen für die Gestaltung der freiwerdenden Flächen wurden im vergangenen Jahr von 13 Architekturstudenten der Universität Wuppertal im Rahmen des bergisch.projekt entwickelt (siehe: "Lieber mehr Grün auf dem Ebertplatz als eine neue Sporthalle!"). Diese Flächen sollen nun im Wettbewerb der Baustein für eine neu zu schaffende grüne Achse zwischen Bökerspark und Theodor-Heuss-Platz sein. Vielfach angeregt wurde, die Unterführung unter der Elberfelder Straße zu schließen und durch eine höhengleiche Querungsmöglichkeit zu ersetzen (Grund: Barrierefreiheit, Kostenersparnis und Beseitigung von Angsträumen). Eine Fußgängersignalanlage mit Mittelinsel biete sich am Anfang des Linksabbiegestreifens in die Ludwigstraße an, heißt es in der Beschlussvorlage. Auch den Verflechtungen in den Bökerspark und in die Engelspassage komme besondere Bedeutung zu.
Die Ausschreibung des Wettbewerbs wird sich an Arbeitsgemeinschaften aus verschiedenen Fachrichtungen, wie z.B. Stadtplanern, Verkehrsplanern, Landschaftsarchitekten und ggf. Architekten richten. Im Konzept zur Revitalisierung der Innenstadt ist die Neugestaltung des Ebert-Platzes mit knapp 3,9 Millionen beziffert. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass Mittel der Städtebauförderung vor allem zur Verbesserung der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualitäten genutzt werden können. Für den Bau von Betriebsgebäude, Wartehallen oder Überdachungen und Einrichtungen für elektronische Fahrgastinformation gibt es beim VRR Förderprogramme. Zitat: Das Wettbewerbsergebnis wird ... die ... Entscheidungsgrundlage für die Fördergeber (Land NRW und VRR) darstellen.