von Thomas Neuhaus
Als Partnerschaftsbeauftragter der Stadt Remscheid war ich neugierig auf den Kreis Mragowo in Polen, den ich noch nicht besucht hatte. Meine Familie und ich haben den privaten Urlaub zum Kennenlernen und Kontakteknüpfen bestimmt nicht bereut. Im Gegenteil: Unser Partnerkreis zählt zu den aufstrebenden Tourismusregionen in Europa mit tollen Sehenswürdigkeiten durch seine besondere Geschichte und die hieraus entstandene Kultur. Das Naturerlebnis mit zahllosen Seen, Wäldern und einer besonderen Tier- und Pflanzenwelt ist atemberaubend. Gutes Essen und gutes Trinken runden den Aufenthalt sicherlich ab. Wir kommen bestimmt wieder in den Kreis, mit dem die Stadt Remscheid bestimmt eine anregende und bereichernde Partnerschaft erleben wird.
Zunächst haben wir einige Tage in Breslau verbracht. Breslau ist europäische Kulturhauptstadt 2016 und ist - nicht nur deshalb - einen Besuch wert. In Mragowo / Sensburg verbringen wir unsere Ferien in einer Agrotouristik-Pension direkt am See. Die Pension ist drei Kilometer vom Zentrum Sensburg entfernt. Robert Wrobel, Leiter des Tourismusbüros der Stadt Mragowo, der im vergangenen Tag in Remscheid am Tag der Vereine der Delegation aus Sensburg zur Besiegelung der Partnerschaft zwischen Mragowo und Remscheid angehörte, gab uns zahlreiche Tipps für kulturelle, geschichtliche und ökologische Sehenswürdigkeiten im Kreis Mragowo. Wir haben bereits den Stinthengst in Nikolaiken besucht
Weitere Stationen waren die beeindruckende Kirche in Heilige Linde und die Wolfsschanze, wo sich die faschistischen Machthaber des Nationalsozialismus in Deutschland in weitläufigen Bunkeranlagen im tiefen Wald mehr als 800 Tage lang aufhielten. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es selbstverständlich auch in der Kreisstadt Mragowo, die uns im Rahmen einer Stadtführung von Robert Wrobel gezeigt und erläutert wurden.
Eisvögel gab es zu sehen während unserer Kanutour auf der Kruttyna. Er gilt als der schönste Fluss in Polen und zählt zu den beliebtesten Paddelrevieren europaweit. Der Fluss führt durch den größten zusammenhängenden Wald in Westeuropa, der überwiegen urwaldähnlich ist.
Beim Empfang durch Landrat Antoni Karras wünschte sich dieser zeitnah einen Besuch von Ratsvertreter/innen aus Remscheid. Wir besprachen die weiteren Schritte zur Intensivierung der Partnerschaft zwischen dem Kreis Mragowo und der Stadt Remscheid. Nach dem Empfang des Landrates durfte ich auch die Bürgermeisterin der Stadt Mragowo / Sensburg kennenlernen. Otolia Anna Siemieniec möchte, dass ihre Stadt stark in die Partnerschaft einbezogen wird und zeigt als ehemalige Leiterin eines Krankenhauses großes Interesse am Gesundheitswesen (Sana-Klinikum) in Remscheid.
Ich habe die Bereitschaft von drei Schulen aus Remscheid zu Schulpartnerschaften übermittelt und das Interesse im Vereinssport erfragt. Antoni Karras ist zudem - und deshalb war Pfarrer und Theologieprofessor Rajmund Jodko anwesend - an Austauschen zwischen den religiösen Gemeinschaften wichtig. Am heutigen Freitag führen wir das nächste Gespräch zur Ausgestaltung unserer Partnerschaft.