Mit dem Schuljahr 2014/2015 hat die OGS im zehnten Jahr ihres Bestehens einen festen Platz in der Remscheider Bildungslandschaft eingenommen. Sie bietet eine Chance für die Entwicklung einer neuen Lernkultur, in der die Kinder umfassend unterstützt, begleitet und gefördert werden können. (...) Allen beteiligten Akteuren ist es ein wichtiges Anliegen, ein attraktives, umfassendes Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot für Remscheider Kinder und Familien zu schaffen. So nachzulesen in der Verwaltungsvorlage zur gstrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Darin waren die jährlichen Qualitätsberichte aller Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich in Remscheid zusammengefasst worden.
Im Schuljahr 2014/2015 wurden demnach am Stichtag 15.10.2014 in den Remscheider OGS insgesamt 2.330 Kinder betreut (2013:2.271), zumeist in unteren Jahrgängen. Der Anteil von Jungen und Mädchen war nahezu gleich. Der Bedarf an einer Frühbetreuung vor Unterrichtsbeginn wurde von vielen OGS als besonders hoch angegeben. Viele Eltern waren im Rahmen ihrer Berufstätigkeit darauf angewiesen, dass ihre Kinder bereits vor 8 Uhr in der Schule betreut wurden. Zitat: Damit war die Frühbetreuung eine wichtige Anlaufstelle an den Schulen; sie leistete einen bedeutenden Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Von den OGS wurde zurückgemeldet, dass grundsätzlich eine große Bereitschaft vorhanden war, Flüchtlingskinder kurzfristig in die OGS aufzunehmen, dass aber sowohl die personellen als auch die räumlichen Kapazitäten kurzfristige Neuaufnahmen nur beschränkt zuließen, heißt es in der Vorlage. Weitere Schwachpunkte:
- An einzelnen OGS-Standorten war nach wie vor ein höherer Betreuungsbedarf vorhanden, als er in den vorhandenen Räumlichkeiten und mit den personellen Ressourcen abgedeckt werden konnte.
- Der OGS-Alltag lässt in der bestehenden zeitlichen und inhaltlichen Struktur wenig Spielraum für Aktionen im näheren Umfeld.
- Weiter zugenommen haben nach Angaben der OGS die Förder- und Entwicklungsbedarfe der Kinder.
- Die Zusammenarbeit mit Eltern war sehr zeitintensiv, so dass sie nach eigenen Aussagen im Rahmen der zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen kaum zu bewerkstelligen war.
- Die Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit stellte eine wertvolle Ergänzung für die Schulen dar. Die vorhandenen zeitlichen Ressourcen an der jeweiligen Schule wurden jedoch auch hier oft als zu gering eingeschätzt (es gibt keine Grundschule in Remscheid, an der an jedem Tag in der Woche ein Schulsozialarbeiter anwesend war).
- An allen Standorten, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, fanden gemeinsame Konzeptionsgespräche statt. Die OGS war im Schuljahr 2014/2015, mit einer Ausnahme, fester Bestandteil der Lehrerkonferenzen.
- Für insgesamt 50 Kinder an sechs verschiedenen Standorten konnte kein OGS-Platz zur Verfügung gestellt werden.
Auf Letzteres ging im Jugendhilfeausschuss Sozialdezernent Thomas Neuhaus (Foto) ein: Die OGS befänden sich in der gleichen schwierigen Situation wie die Kitas. Der müsse die Stadt Remscheid begegnen. Unbeantwortet blieb die Frage, warum eine OGS nicht an den Lehrerkonferenzen in ihrer Schule teilnehme. Da konnte Neuhaus nur spekulieren: Ich weiß von keinem einzigen schlechten Verhältnis zwischen OGS und Lehrerschaft; für diesen besonderen Fall muss es eine persönliche Begründung geben.