Die erste Abstimmung in der heutigen Ratssitzung betraf die Tagesordnung. Für die Fraktion der Grünen hatte David Schichel eine Vertagung aller Tagesordnungspunkte beantragt, die das geplante DOC betrafen. Seine Begründung: Im neuen Jahr müssten zunächst einmal alle Fragen beantwortet werden, die im Zusammenhang mit den Ersatzmaßnahmen für das Röntgen-Stadion, sprich: die noch offenen Fragen zum neuen Sportzentrum Hackenberg. Schließlich stehe der Rat der Stadt und da war Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz sicherlich gedanklich eingeschlossen - bei den Bürgerinnen und Bürgern im Wort (Applaus von der Zuhörertribüne, wo die DOC-Gegner in der Mehrheit waren). Doch Unterstützung bekamen die vier grünen Ratsmitglieder lediglich von den drei Mitgliedern der Linken (bei zwei Enthaltungen von der Wählergemeinschaft und einer von Pro Deutschland). Damit war der Antrag der Grünen mit klarer Mehrheit abgelehnt (siehe Foto).
Dagegen hatte zuvor der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Wolf gesprochen. Die Grundsatzentscheidung über das DOC-Projekt sei sehr wohl heute schon möglich. Denn: Die Ersatz-Zusage an die Sportvereine steht. Die Bürgervorschläge, etwa die zum Lärmschutz, brauchen nur noch in die Pläne eingearbeitet werden! Dieser Auslegung der Sachlage hatte Fritz Beinersdorf, Fraktionsvorsitzender der Linken, bereits in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses widersprochen, die der Ratssitzung um 15 Uhr vorausgegangen war. So zu tun, als ob man an den Lärmschutz erst jetzt, nach Eingaben von Bürgern, gedacht habe - das zieht nicht!, meinte er.
Die übrigen DOC-Berichte
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Doch SPD und FDP legten in der Ratssitzung nach und stellten den Antrag, die Verwaltung möge die Konzeption für das Sportzentrum Hackenberg weiterentwickeln, damit am Sportzentrum Hackenberg ein adäquater Ersatz für das Röntgen-Stadion entstehen könne. Zitat: Wir wollen eine weitere lärmtechnische Verbesserung des bestehenden Konzeptes, so dass es zu keinen Einschränkungen der sportlichen Kapazitäten und des Spiel- und Trainingsbetriebes kommen wird. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, die Stadtwerke Remscheid GmbH, insbesondere die H2O GmbH, bei der Gestaltung des Parkraumkonzepts für den Bereich Hackenberg aktiv einzubeziehen. In der Begründung des Antrages verwiesen SPD und FDP auf viele gute Anregungen der Bürgerinnen und Bürger am Hackenberg. Diese seien aufgegriffen worden, so dass nunmehr insgesamt 325 Stellplätze innerhalb des Plangebietes vorgesehen sind. Die heutige Situation, bei der die Besucher des Freizeitbades und die Sportler die bestehende Stellplatzanlage in unmittelbarer Nähe des H2O gemeinsam nutzen, wird sich durch die zusätzlichen Stellplätze deutlich verbessern. Eine zusätzliche Parkpalette für die Besucherinnen und Besucher des H2O sei in diesem Zuge auf ihre Wirtschaftlichkeit und einen zusätzlichen Beitrag zum Lärmschutz zu prüfen. Die Fragen rund um das lärmtechnische Gutachten seien zu beantworten. Es soll eine bestmögliche Entlastung der Bürger und die bestmögliche Nutzung der neuen Sportstätte für Sportvereine in Einklang gebracht werden. Diese Planung soll nunmehr so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
Der Antrag sei unschädlich, deutete Markus Kötter (CDU) an. Gleichwohl erschließe sich ihm der Sinn des Antrages nicht ganz. Denn eigentlich sei doch schon alles geregelt. In der Abstimmung war die CDU dann aber doch an der Seite von SPD: Bei nur Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde der Antrag angenommen. Die Wählergemeinschaft hatte zuvor ihren Antrag/ihre Forderung nach einem verlässlichen Konzept für den Umbau des Sportzentrums Hackenberg zurückgezogen.