Für Kontrollen, Wartung, Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten aller schulischen Spielflächen und Spielgeräte stehen der Stadt Remscheid in diesem Jahr Haushaltsmittel in Höhe von ca. 110.000 Euro zur Verfügung. Hinzu kommen 45.000 Euro für Ersatzbeschaffungen von Spielgeräten mittels haushaltsneutraler Etatverschiebungen (in den Vorjahren waren es lediglich 5.000 Euro pro Jahr). Das geht aus dem Bericht hervor, den die Verwaltung gestern im Schulausschuss vorlegte. Demnach schlägt die Ersatzbeschaffung eines Klettergerüstes inklusive Fallschutz mit ca. 40.000 Euro zu Buche. Darin enthalten sind die Abbau- und Entsorgungskosten des Altgerätes inklusive Fallschutz, die Gründungsarbeiten der Bodenfläche sowie die Anschaffung und der Aufbau des Neugerätes. Der Bericht machte klar: Weiterhin übersteigen der Reparatur- und Ersatzbedarf die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Sponsoren sind gefragt!
Die Wartung und Pflege der Klettergerüste an den Remscheider Schulen erfolgt durch die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) im Rahmen der Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt Remscheid und den TBR über die Pflege- und Unterhaltung der städtischen Grünflächen. Bei den regelmäßigen Kontrolltätigkeiten an den Spielgeräten durch die TBR werden bereits kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt. Auch den mit geringem Arbeitsaufwand verbundene regelmäßige Austausch der üblichen Verschleißteile übernehmen die TBR, umfangreichere Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten die betriebseigene Schlosserei und Schreinerei.
Der Aufwand hierfür (ohne Kleinreparaturen/Austausch während der Kontrollen) betrug im Jahr 2016 ca. 380 Stunden für sämtliche Spielgeräte und -kombinationen im Grundschulbereich. Unter den Begriff der Spielkombination fallen die großen Spielgeräte, welche die unterschiedlichsten Bewegungsabläufe an einem Gerät ansprechen, die also die Möglichkeit des Kletterns, des Rutschens, Balancierens, Hangelns etc. an einem Gerät vereinen. Diese Geräte basieren teilweise auf einer Stahlkonstruktion, teilweise bestehen sie aus recyceltem Kunststoff oder aber, sie sind aus Holz hergestellt, was bei der Mehrzahl der Kombinationen der Fall ist. Einzelne Spielkombinationen bestehen auch aus einer Kombination der verschiedenen Materialien.
Die ersten Kombinationen wurden bereits vor gut 20 Jahren aufgebaut. Im Rahmen des OGS-Ausbaus kam an den Grundschulen im Zeitraum von 2006 bis 2009 eine ganze Reihe von Kombinationen hinzu. Da die Geräte permanent bespielt und beklettert werden, unterliegen sie einem entsprechenden nutzungsbedingten Verschleiß. Hinzu kommen die Witterungseinflüsse, die zu einer entsprechenden Alterung der verschiedenen Materialien führen.
Bezogen auf das Gerät am Teilstandort Lüttringhausen, eine Kletterkombination aus Holz aus dem Jahr 2006, lässt sich der Erhaltungszustand von Kletterkombinationen beispielhaft beschreiben (s. auch unten, Tabelle Erhaltungszustände der Spielkombinationen). Das Gerät ist trotz wiederholter, regelmäßiger Reparaturen abgängig (Zustandskategorie 5). Einzelne Möglichkeiten des Bespielens mussten bereits partiell an dem Gerät ersatzlos entfernt werden. Die Gesamtkonstruktion verfügt leider nur noch über eine begrenzte Nutzungsdauer von geschätzten zwei oder drei Jahren. Tragende Teile im Untergrund sind erwartungsgemäß statisch nicht mehr ausreichend funktionsfähig. Die Stabilität der Konstruktion wird über die Verbindungen der einzelnen Bauteile untereinander gewährleistet. Andere vergleichbare Spielkombinationen aus Holz weisen durchaus eine längere Nutzungsdauer auf, aber auch sie befinden sich bereits in der Endphase ihrer Nutzung.
Bei Geräten mit fugenlosem Fallschutzbelag aus Gummigranulat zeichnet sich nach zehn bis zwölf Jahren das Nutzungsende dieser Beläge ab. Nach einer ersten Prüfung steht bei etwa zwölf Granulatflächen eine Erneuerung an. Teilweise befindet sich unter den Spielgeräten als Fallschutz aber auch Holzhackschnitzel, dieser wird im Bedarfsfall erneuert.
Bei einer Einteilung der 35 Spielkombinationen in Kategorien, entsprechend ihrem Erhaltungszustand, ergibt sich folgende Abstufung (Kasten rechts:
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Die Grenzen zwischen den Zustandskategorien verlaufen fließend. Die Kategorie gut beschreibt einen geringen altersbedingten Verschleiß, tragende Teile sind sämtlich in Ordnung. Es sind nur die üblichen Verschleißteile zu erneuern, wie z.B. Kettenglieder an Schaukeln. Befriedigend beschreibt einen normalen altersbedingten Verschleiß, Verschleißteile wurden regelmäßig erneuert, Grundkonstruktion noch in Ordnung, hier wurden u.U. aber auch schon einzelne Bauteile ersetzt (z.B. Treppen, Handläufe, Podeste, Verstrebungen, Seilnetze etc.) oder der Ersatz steht in naher Zukunft an.
Ausreichend steht für einen erheblichen Verschleiß, auch bei erfolgter regelmäßiger Wartung, eine grundlegende Überarbeitung steht an, die Grundkonstruktion ist im Wesentlichen noch in Ordnung (trotz oder gerade wegen etwaiger Erneuerungen). Einzelne Teile der Grundkonstruktion sind u.U. erneut auszutauschen (z.B. Pfosten eines Spielturmes). Im konkrete Fall ist ein Holz-Kombispielgerät mit Rutsche an der GGS Siepen gemeint, dessen Überarbeitung durch die Werkstatt der TBR bereits begonnen hat.
Mangelhaft beschreibt eine sehr erhebliche Abnutzung, eine grundlegende Instandsetzung bzw. Überholung ist zwingend erforderlich, hier sind zudem regelmäßige Reparaturen notwendig um das Gerät überhaupt noch für eine Nutzung freizugeben, Grundkonstruktion u.U. abgängig, es können auch einzelne Bauteile abgebaut sein oder aber das Gerät ist als letzte Konsequenz abgesperrt. Das Ende der Nutzungsdauer ist in der Regel erreicht. Geprüft wird jeweils, ob das Gerät noch gehalten werden kann oder nur noch der Abbau bleibt. Neben einem Klettergerüst in Lüttringhausen sind aktuell weitere sechs Klettergerüste dieser Kategorie zugeordnet: Zwei Kombinationen befinden sich an der Grundschule Reinshagen. Hier erfolgt derzeit eine Neuplanung mit Ersatzgeräten. Die Klettergerüste werden bis dahin, falls erforderlich und möglich, verkehrssicher gehalten. Des Weiteren handelt es sich um eine Holz-Kletternetzanlage an der KGS Am Stadion in Lennep. Auch diese wird für die Reststandzeit am Standort durch die Werkstatt soweit möglich bespielbar gehalten. Bei einer Holz-Kletternetzanlage an der ehemaligen Pestalozzischule bleibt nur der Abbau. Auf dem Gelände der GGS Freiherr-vom-Stein steht die grundlegende Überarbeitung einer Spielkombination durch die TBR-Werkstatt an. An der GGS Hasten muss eine alte Holzkombination abgebaut werden.