Honsberger Grundschüler schon jetzt in Kremenholl, berichtete der Waterbölles am 13. Januar. Entgegen der ursprünglichen Planung (Umzug im August) waren die Grundschulkinder vom Honsberg (Foto: Stadtteilfest 2013) bereits nach den Weihnachtsferien (ab 9. Januar) in die bestehenden Klassen am Hauptstandort Kremenholl integriert worden. Angesichts der zum Schuljahresende 2016/2017 (31. Juli) anstehenden Aufgabe des Schulstandortes Honsberg hatten Schulleitung und Schulaufsicht den Kindern nicht zumuten wollen, zweimal umzuziehen und zweimal den Klassenverband zu wechseln. Die Eltern der Honsberger Kinder hatten sich mehrheitlich mit dem Umzug zum 9. Januar einverstanden erklärt. Bedenken gegen die Aufgabe des Schulstandortes Honsberg - formal noch keine beschlossene Sache, da Angelegenheit der Politik - äußerten gestern im Schulausschuss Thomas Kase und Erden Ankay-Nachtwein als Vertreter der SPD. Sie verwiesen auf Bemühungen der Stadt, den Stadtteil Honsberg neu zu beleben und fragten Hätte es da nicht eine andere Lösung geben müssen, als die Grundschule kurzfristig zu schließen? Doch Schuldezernent Thomas Neuhaus, Schulrätin Brigitte Dörpinghaus und Jörg Biermann, Leiter des Schulverwaltungsamtes, verteidigten ihre Entscheidung vom Dezember. Sie war getroffen worden, nachdem am 6. Dezember die turnusmäßige Brandschutzbegehung des Schulgebäudes in Honsberg durch Mitarbeiter der städtischen. Bauordnung Brandschutzmängel ergeben hatten, wonach nur noch die Räume im Erdgeschoss sowie die Pavillonräume der OGS genutzt werden dürfen. Das aber hätte bedeuten, dass die Kinder aus den Klassenräumen im 1. Obergeschoss ins Erdgeschoss hätten umziehen müssen. Da dort nur begrenzt Räume vorhanden sind, hätte ein OGS-Raum mitgenutzt und die Klassenverbände neu geordnet werden müssen.
In der Verwaltungsvorlage zur gestrigen Ausschusssitzung über die Anmeldungen der Schulneulinge an den Remscheider Grundschulen für das Schuljahr 2017/2018 wird der schulorganisatorische Handlungsbedarf, der sich aus der aktuellen Lage für den Schulverbund GGS Kremenholl-Honsberg ergeben habe, näher erläutert: Die demografische Entwicklung der letzten Jahre führte dazu, dass die Nachfrage an Schulplätzen am Honsberg weiter stark gesunken ist. Durch den Wegzug von Familien hat sich diese Entwicklung weiter verstärkt. In den letzten Schuljahren sanken die Anmeldezahlen deutlich unter die gesetzliche Mindestzahl auch für den Betrieb eines einzügigen Teilstandortes. Um einen ordnungsgemäßen Unterricht sicherstellen zu können, hat die Schule bereits jahrgangsübergreifende Klassen gebildet. Für die Klasse 1 des kommenden Schuljahres 2017/2018 wurden nur vier Kinder für den Teilstandort Honsberg angemeldet. Mit diesen wenigen Anmeldungen ist es entsprechend der gesetzlichen Klassenbildungswerte (mindestens 15 Kinder pro Klasse) nicht möglich, weder eine reguläre noch eine jahrgangsübergreifende Klasse zu bilden.
Im Übrigen sei es rechtlich nicht möglich, gegen den Willen der Eltern Anmeldungen für den Hauptstandort Kremenholl zum Teilstandort Honsberg zu verweisen. Denn für die Wahl einer Grundschule und eines konkreten Standortes zähle nun einmal ausschließlich der Elternwille. Bereits für das Schuljahr 2016/2017 waren an der Schule Honsberg lediglich fünf I-Dötze angemeldet worden. Da für den Teilstandort keine weiteren Anmeldungen auch unter Berücksichtigung zugewanderter Familien erfolgten, wurden die Kinder den Klassen 1 in Kremenholl zugewiesen.
Mit den ab dem Schuljahr 2017/2018 am Teilstandort Honsberg noch verbleibenden Klassen 3 und 4 (16 und 13 Kinder) ist aus der schulfachlichen und insbesondere aus der pädagogischen Verantwortung heraus der Schulbetrieb/Unterrichtsbetrieb nicht mehr sichergestellt. Weiter stellt die Verwaltung fest. dass alternativlos für das Schuljahr 2017/2018 die Jahrgänge 3 und 4 vom Teilstandort Honsberg zum Hauptstandort Kremenholl in die dortigen Klassen 3 und 4 zu integrieren sind oder den Eltern anzubieten, ihre Kinder für die Jahrgänge 3 und 4 an einer anderen aufnahmefähigen Grundschule anzumelden. Schon jetzt werden in Kremenholl die 3. und 4. Klasse in je drei Lerngruppen unterrichten. Das gibt die größere Zahl von Lehrerinnen und Lehrern her, so Jörg Biermann. Auch unter dem Aspekt der Lehrerversorgung sei ein weiterer Unterrichtsbetrieb in Honsberg nicht möglich. Über die Zukunft der Honsberger Schulgebäude müsse selbstverständlich noch der Rat der Stadt entscheiden.