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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Graffitisprache neben schwarzem Kiwi polarisiert

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„Parkplatz an der Barmer Straße ist heiß begehrt“, titelte der Waterbölles am 5. April. Auf dem städtischen Parkplatz an der Barmer-/ Ecke Beyenburger Straße in Lüttringhausen ließe sich auf 1.400 qm eine neue Kindertagesstätte errichten, eine weitere Flüchtlingsunterkunft oder ein Wohnhaus für 24 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen (Interessent in diesem Fall:  die Stiftung Tannenhof). Das ehemalige Kino Telgmann gleich nebenan würde Karin Bartels, Sprecherin der Erbengemeinschaft des 1.000 Quadratmeter großen Grundstücks, bei jedwedem Projekt am liebsten mit verplant sehen – um es verkaufen zu können. Doch stillruht der See...

Mal abgesehen von einem neuen Graffiti an der rechten Hauswand des alten Kinos. Wer vom Eisernstein in Richtung Autobahn fährt, kann die gesprayten Schriftzüge („Tags“) nicht übersehen. Vor gut einem Jahr entstand auf der linken Hauswand, am Parkplatz, ein weiteres Graffiti. Beide stammen von dem Graffiti-Künstler Dominik Hebestreit ("Big Birne"). Er hat nun einen befreundeten Schweizer Spray-Pop-Art Künstler („onetruth.ch“) bewegen können, seine "Tags" an der Hauswand bewusst zu setzen. Sie stehen, so Karin Bartels, „für gegensätzliche Schlagwörter und spiegeln die Ur-Graffiti-Kunst im besten Sinne wider.“ Sie sieht in dieser „durchaus polarisierende Graffitisprache ein Zeichen unserer Zeit, das hier künstlerisch die Widersprüchlichkeiten, die sich um dieses Haus ranken,  in der Form widergeben, wie es die normale Lautsprache bisher versucht und nicht verstanden hat bzw. umsetzen konnte.“

Die Reaktionen von Passanten seien „natürlich s e h r unterschiedlich: Die älteren Hingucker hätten vermutlich lieber das Heile-Welt-Bild mit dem zahmen Rehkitz, die jüngeren finden es einfach stark, und die Wissenden würden gerne, um auf Fragwürdigkeiten hinzuweisen, eine eigene freie Wand besitzen!“ Der große schwarze Kiwi-Vogel, auch in Wirklichkeit flugunfähig, versinnbildlicht für Karin Bartels „die Wartestellung, in der sich das Haus seit mehr als Jahren befindet“. Vielleicht unterstütze die Phantasie, die sich jetzt u. U.  in den Köpfen breit mache, ja den Energiefluss in Richtung  planerischer Gestaltung bzw. Umsetzung.


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