Den raschwachsenden Platanen auf der Alleestraße geht es an
die ausragenden Äste: Die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) beabsichtigen in
diesem Jahr einen Rückschnitt. Für die Bäume an der Werthstraße, die ebenfalls auf
städtischem Grund und Boden stehen und deren Äste mit den Jahren bis dicht an
die Fenster von Wohnhäusern heranwachsen sind, ist das nicht vorgesehen. Aus
finanziellen Gründen sei ein Rückschnitt nicht geplant, beschied die Verwaltung
betroffenen Anwohnern, wie Bezirksbürgermeister Otto Mähler am Dienstag in der
Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid berichtete. Die Bürger hatten sich
an ihn mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Und der kam Mähler nach: Es muss
ein Weg gefunden werden, damit Baumspitzen nicht länger in die Wohnungen ragen,
wenn man ein Fenster öffnet! Wenn sich die Stadt auf finanziellen Gründen
nicht in der Lage sehe, tätig zu werden, sollte sie den Anwohnern erlauben, die
Bäume nach Rücksprache mit dem Fachdienst selbst zu beschneiden oder beschneiden
zu lassen!
Markus Kötter (CDU) wandte ein, aus ihren Verpflichtungen könne
sich die Stadt als Eigentümer nicht entlassen. Sonst würden die Bürger
demnächst womöglich noch selbst versuchen, Schlaglöcher zu stopfen Im Übrigen: Auch
zum Bauschnitt gehört Fachwissen Da kann nicht jeder einfach mal nach der Säge
greifen! Das bestritt Mähler nicht: Ein städtischer Mitarbeiter kann
Anweisungen geben, was wo geschnitten werden darf. Wer dann letztlich die Säge
führt, merkt die Säge nicht!
Auch zu den Platanen auf der Alleestraße hatte sich Markus
Kötter zu Wort gemeldet. Mit dieser Baumart habe die Stadt damals die falsche
Wahl getroffen. Bei den schnellwüchsigen Bäumen sei es mit einem Rückschnitt
alle fünf Jahre nicht getan; hier müsse ein langfristiges Pflegekonzept her.
Sigmar Paeslack (SPD) konnte sich an die damalige Diskussion über die richtige
Baumart noch gut erinnern: Die Platanen seien damals von Baudezernent Helmut
Kennepohl (der der CDU nahestand) durchgesetzt worden gegen den erklärten Willen
der SPD. (Foto: Brunhilde
Arnolds)