
Thomas O. Schmittkamp und Dr. Gerhard Wollnitz, der 1. und 2. Vorsitzende von Lennep Offensiv (Foto) gehörten am vergangenen Samstag beim 52. Kottenbutteressen des Heimatbundes Lüttringhausen im Evangelischen Gemeindezentrum am Ludwig-Steil-Platz zu den aufmerksamen Zuhörern, als Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar kritisch auf alte und neue Rahmenpläne der Stadtverwaltung einging und sie als unverbindliche Placebos bezeichnete. Das ließ der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt, der Landtagsabgeordnete Sven Wolf, zwar unbeantwortet. Dafür aber verwies er auf das neue Einzelhandelskonzept der Stadt, das künftige Discounter-Auswüchse in den Stadtteilen unterbinden solle. Einig war sich am Samstag der Vorstand des Heimatbundes mit den zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürgern, dass ein neuer ALDI-Markt noch keine Neue Mitte Lüttringhausen ausmacht! Damit diese keine hohle Ankündigung bleibe, machte Maar eine Reihe von konkreten Vorschlägen zur Umgestaltung des Lüttringhauser Ortskerns, die sich aus dem Grundstückserlös im Zusammenhang mit dem Neubau der Metzgerei Nolzen neben dem Rathaus finanzieren ließen. Maar: Hierbei handelt es sich um eine bisher in keiner Weise zu erwartende oder gar eingeplante Einnahme der Stadt. Der Heimatbund wird hierzu in Kürze konkret einen haushaltsrechtlich machbaren Vorschlag unterbreiten! - Fritz Beinersdorf, Fraktionvorsitzender der Linken, sprach ironisch vom "Dreiklang 'Tankstelle, Spielhalle, Supermarkt'" des früheren Baudezernenten Helmut Kennepohl (CDU) und forderte stattdesseb eine "Stadtentwicklung im Interesse der Bürger". - Der Waterbölles dokumentiert den Vortrag des Heimatbund-Vorsitzenden Peter Maar nachfolgend:
Am 10.12.1997 bzw. am 16.2.1998, also vor jetzt 16 Jahren,
beschlossen die Bezirksvertretung Lüttringhausen und der Hauptausschuss des
Rates der Stadt Remscheid: Die Verwaltung wird beauftragt, ein
Stadtteilentwicklungskonzept Lüttringhausen 2010" zu erarbeiten."
Auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme sollten Ziele und
Entwicklungsmöglichkeiten erarbeitet werden, die bis zum Jahre 2010 nach Möglichkeit
auch umgesetzt werden sollten.
Am 17. Januar 2002 schrieb der Heimatbund Lüttringhausen dem damaligen Baudezernenten und dem Fachbereich Städtebau und Stadtentwicklung einen Brief, in dem es u.a. hieß: Seit der Beschlussfassung zur Erarbeitung des Stadtteilentwicklungskonzeptes Lüttringhausen 2010 sind nunmehr vier Jahre vergangen. In dieser Zeit haben die Bürgerschaft und der Heimatbund nichts mehr von der damals groß angekündigten Aktion gehört." Die Antwort der Bauverwaltung lautete zusammengefasst im Planungsdeutsch: Ausgehend von dem seinerzeitigen Ist-Zustand wurden erste Entwicklungskonzepte angedacht. Die bislang fehlende Aktualisierung notwendiger Bedarfszahlen (z.B. Einwohnerprognose) erschwerte die detaillierte Erarbeitung eines auf theoretischen Entwicklungsmaßnahmen und -notwendigkeiten basierenden konkreten Stadtteilentwicklungskonzeptes." Das war 2002. Fünf Jahre später, am 30.8.2007, beschloss der Rat der Stadt Remscheid ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept" für die Gesamtstadt aufzustellen. Hallo, riefen da die Verantwortlichen des Heimatbundes, dass kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Erst ein Stadtteilentwicklungskonzept für Lüttringhausen und jetzt sogar eines für ganz Remscheid! In einer Pressemitteilung erinnerte der Heimatbund deshalb an den Beschluss aus dem Jahre 1998, für Lüttringhausen ein Stadtteilentwicklungskonzept für die nächsten zehn Jahre mit dem Endziel 2010 aufzustellen. Der Heimatbund musste allerdings in seiner Presseinfo feststellen: Dieses Stadtteilentwicklungskonzept liegt bis heute nicht vor. Es wurde auch nie ernsthaft an ihm gearbeitet. Andererseits erfolgte bis heute auch keine Beschlussfassung, das Stadtteilentwicklungskonzept nicht zu erstellen."
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