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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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IHK-Präsident Meyer: "Der Markt wird es zeigen!"

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Der Streit zwischen Wuppertal und Remscheid über den Bau eines FOC am Wuppertaler Hauptbahnhof und eines DOC am Rande der Lenneper Altstadt kam heute beim Neujahrsempfangs der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK in der Rede von IHK-Präsident Thomas Meyer  mit einem einzigen Satz vor: „Das Unternehmerparlament hat einstimmig dafür votiert, dass die Städte Wuppertal und Remscheid die gegenseitigen Klagen gegen das jeweils andere Outlet Center-Projekt zurückziehen sollen!“ Und auch zu den Projekten selbst blieb Meyer wortkarg. Zitat: „Auf den Baubeginn des Remscheider Projektes sind wir gespannt. Der Markt wird zeigen, ob genügend Potential besteht, dass sich zwei Center in unserer Region etablieren können. (...) Im Herbst hat der Investor des Wuppertaler Factory Outlet Centers den Startschuss gegeben für die Umbauarbeiten im Inneren des Objekts. Es ist weder Aufgabe noch Ziel der IHK, angesiedelte Unternehmen vor Wettbewerb zu schützen. Aber ein Projekt dieser Größenordnung nimmt naturgemäß großen Einfluss auf die Innenstädte. Daher haben wir in der Positionierung zum Wuppertaler FOC darauf hingewiesen, dass es Anpassungsbedarf bei den zum Teil nicht nachvollziehbaren Planungen gibt. Ein Solitärstandort ist unter allen Umständen zu vermeiden!“

„Das Jahr 2017 war für die deutsche Wirtschaft ein ausgesprochen gutes Jahr. Zur günstigen Entwicklung seit der Finanzkrise 2008/2009 haben aber hauptsächlich Faktoren beigetragen, auf die Bundes- und Landesregierungen nur wenig Einfluss hatten“, sagte Thomas Meyer zu Beginn seiner Rede. Das habe am preiswerten Öl und dem für deutsche Verhältnisse zu niedrig bewerteten Euro, an der Politik des billigen Geldes und den niedrigen Zinsen durch die Europäische Zentralbank. „Diese Faktoren wirkten wie starke Dopingmittel für die weltweite Nachfrage nach deutschen Gütern und Dienstleistungen sowie für den heimischen Konsum. Alles scheint zusammenzupassen: eine steigende Nachfrage nach deutschen Industriegütern, mehr Aufträge für Dienstleistungsunternehmen, zunehmende Auslastung und Beschäftigung, darunter auch viele neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, Reallohnsteigerungen, dadurch mehr Kaufkraft und mehr Konsum – und das alles fast ohne Inflation bei den Gütern des täglichen Bedarfs.“

Der Remscheider Unternehmer verwies auf Umfragen, wonach der Fachkräftemangel den weiteren Aufschwung hemmen könnte. Denn inzwischen habe jeder zweite Betrieb Probleme, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Und weiter: „Die Einführung der Rente mit 63 war alles andere als hilfreich. Denn auch altersbedingt ausscheidende Fachkräfte können nicht adäquat ersetzt werden.“ Und es sei unklar, in wie weit die fortschreitende Digitalisierung und künstliche Intelligenz dazu beitragen können, den bestehenden Fachkräftemangel zu lindern. Denn auch die Digitalisierung erfordere zunächst einmal zusätzliche Fachkräfte. Ein weiteres Risiko berge ein weltweit zunehmender Protektionismus, der die internationale Arbeitsteilung und Globalisierung in Frage stelle. Meyer: „Denn Deutschland – und auch unser exportorientiertes Bergisches Städtedreieck – sind elementar angewiesen auf faire internationale Handelsregeln.“

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