von Wolf Lüttinger, Vorsitzenden der FDP-Ratsgruppe*
Das größte Projekt der Stadtentwicklung seit dem Bau des Allee-Centers in Remscheid, die Errichtung des Designer Outlet Centers in Lennep, schreitet weiter voran. Die Katholische Grundschule Am Stadion, jetzt Katholische Grundschule Franziskus, ist in ihre neuen Räumlichkeiten umgezogen. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses verläuft planmäßig und wird im Frühjahr abgeschlossen werden können. Die Infrastruktur an der Robert-Schumacher-Straße als künftiger Veranstaltungsfläche ist hergestellt. Straßenbau, Kanalbau und die Anlage der Versorgungsleitungen sind trotz einzelner zwischenzeitlicher Verzögerungen innerhalb des Bauzeitenplans umsetzbar. Der Bebauungsplan für die Erweiterung der Sportanlage Hackenberg wird voraussichtlich im nächsten Monat rechtskräftig werden.
Was den Baubeginn für das Center selbst angeht, so hat sich der Investor im städtebaulichen Vertrag mit der Stadt verpflichtet, erst mit dem Bau zu beginnen, wenn Bebauungsplan und Baugenehmigung bestandskräftig, also alle Klagen abgewiesen oder ausgeräumt worden sind. Wie lange die Verfahren dauern werden, weiß niemand von uns, so dass uns derzeit nur die Warteposition bleibt. Nachdem die Stadt nun zumindest aus planerischer Sicht etwas durchatmen kann, bleibt vielleicht Raum für Vorhaben, die in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt worden sind.
Wir arbeiten auf vielen Feldern, um unsere Stadt noch attraktiver zu machen: Bildung, Kultur, Sport, Freizeit, Einzelhandel, Verkehr. Doch was nutzen uns Erfolge in diesen Bereichen, wenn wir den Menschen in unserer Stadt nicht auch Arbeitsplätze und ausreichenden Wohnraum bieten können?
Wir als FDP mahnen seit Jahren die Entwicklung von Gewerbeflächen an. Geeignete Flächen für interessierte Unternehmen gibt es in Remscheid nicht mehr, wenn nicht gerade eine passende Brache oder Baulücke vermittelt werden kann. Trotzdem sind in Remscheid in den vergangenen Jahren keine zusätzlichen Flächen erschlossen worden. Dabei geht es in erster Linie nicht darum, auswärtige Unternehmen anzusiedeln, sondern wir müssen unseren heimischen Unternehmen die notwendigen Perspektiven bieten und sie damit an den Standort Remscheid binden. Von einer vorausschauenden Gewerbeflächenplanung ist die Stadtverwaltung derzeit meilenweit entfernt. Die vorbereitenden Arbeiten für ein Gewerbegebiet im Gleisdreieck Bergisch Born zeigen bislang keine sichtbaren Fortschritte. Bereits seit Jahren gibt es Vorschläge für die verkehrliche Anbindung dieses künftigen Gewerbegebiets, da die ursprünglich geplante Anbindung über eine Bundesstraße B 237n in nächster Zeit nicht kommen wird. Die Gespräche mit den Nachbarkommunen für die Ausweisung dieses interkommunalen Gewerbegebiets gehen nur langsam voran, wenn man sich vor Augen führt, welche planerischen Schritte noch notwendig sein werden, um das Gewerbegebiet erschließen zu können.
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