Die Remscheider Stadtwerke haben die Anfrage der Linken zu Brennstoffzellen-Busse für Remscheid" abschlägig beschieden. Zur Sitzung des Ausschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung am 19. Juni teilen sie mit, dass in Wuppertal zwar eine Wasserstofferzeugungsanlage geplant sei, aber zu weit von den Remscheider Verkehrsbetrieben, um eigene Brennstoffzellen-Busse dort betanken zu können. Das wäre unwirtschaftlich. Im Übrigen würde der Bau einer eigenen Wasserstofferzeugungsanlage die finanziellen Möglichkeiten des Verkehrsbetriebes weit überschreiten. Die Anschaffung von Brennstoffzellenfahrzeugen (ca. eine Million ) beträgt trotz Förderung ein Vielfaches eines Euro-Vl-Dieselbusses (ca. 220.000 ). Die anfallenden Infrastrukturkosten seien hierbei noch gar nicht berücksichtigt.
Frage der Linken: Ist eine Erweiterung der bestehenden Solarstromanlage auf dem Gelände der Stadtwerke Remscheid möglich, um Wasserstoff für den Betrieb von Bussen für den ÖPNV herzustellen?
Antwort:Die die Kapazität der Solarstromerzeugungsanlage (PV-Anlage) des Verkehrsbetriebes würde auf keinen Fall ausreichen, Wasserstoff für den Busverkehr zu produzieren. Die durchschnittlich erzeugte Jahresarbeit der PV-Anlage im Verkehrsbetrieb beträgt ca. 20.000 kWh/a. Ein Linienbus verbraucht im Jahr durchschnittlich ungefähr 23.500 I Diesel. Der Energieinhalt des jährlich verbrauchten Diesels beträgt damit rund 235.000 kWh. Wenn man sämtliche Aspekte wie Umwandlungs- oder Wirkungsgradverluste außer Acht lässt, ergibt sich die Notwendigkeit von mindestens zwölf PV-Anlagen, nur um einen Bus mit Wasserstoff ein Jahr lang betreiben zu können. Realistisch wird dieser Wert viel höher ausfallen, da allein die Erzeugung von Wasserstoff aus Strom einen Wirkungsgradverlust von min. 30 Prozent mit sich bringt. Bleibt man aber erst einmal bei den zwölf Anlagen, werden daraus bei der Busflotte mit 90 Bussen rund 1.100 Anlagen, um alle Busse mit Wasserstoff zu betreiben. (...)
Die Verkehrsbetriebe in Remscheid verweisen des Weiteren auf enge Kontakte, u. a. zu den Nachbarunternehmen wie z. B. WSW, VER, SWS und den Hagener Straßenbahnen. Durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch sei man über deren Vorhaben informiert. Wir beobachten die Entwicklung neuer Technologien, die den Einsatz umweltfreundlicher und klimaschonender, alternativer Antriebe beschleunigen. Um die Umwelt zu schonen und die Schadstoffemissionen zu reduzieren, würden die Fahrer/innen mit einer Software der Firma Kienzle/MixTelematics darin unterstützt, wirtschaftlich sowie umwelt- und materialschonend zu fahren. Auf diesem Weg sparen wir Kraftstoff ein und reduzieren den CO2- und NOx-Ausstoß. Angestrebt werde der von Bussen mit den umweltfreundlichsten Euro VI Motoren, wenn möglich als Euro Vl-Mild-Hybrid-Antrieb. So wolle man in den kommenden fünf Jahren fast 50 die Hälfte des Bus-Parks erneuern. Und: Wir prüfen zurzeit die Nachrüstungsmöglichkeit einiger älterer Busse mit einem noch effizienteren Abgasreinigungssystem, das die Schadstoffe im Abgas reduziert.