Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Remscheid
Angesichts der aktuell veröffentlichten Zahlen zu Kinderarmut im Keck-Atlas NRW erklärt Fritz Beinersdorf, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Remscheid: "Wie viele Weckrufe soll es eigentlich noch geben, bis die herrschende Politik das Problem der wachsenden Kinderarmut ernst nimmt? In Sonntagsreden und in Wahlkampfzeiten sind sich alle immer einig, dass was passieren muss - und genauso einig sind sie sich danach, dass sie weiter machen wie bisher. Annähernd ein Viertel aller Kinder in Remscheid zahlt mit einem Leben in Armut den Preis für eine Politik, die zuerst für das Portemonnaie der Reichen gemacht wird. DIE LINKE fordert von der Landes- und Bundesregierung, das Problem endlich ernst zu nehmen. Sie fordert ein Sofortprogramm für eine öffentlich getragene Beschäftigung mit tariflicher Bezahlung. Außerdem Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose. Weiterhin fordert sie ein Investitionsprogramm für die öffentliche Infrastruktur - das hilft der maroden Infrastruktur vor Ort und schafft Arbeitsplätze."
Beinersdorf führt weiter aus: Was es bedeutet, dass jedes vierte Kind in Remscheid in Armut aufwächst, erleben wir hier jeden Tag, besonders in der Ferienzeit. Dass immer mehr Kindern die Mitgliedschaft in Musik- oder Sportvereinen verwehrt bleibt und das Geld oft nicht einmal mehr reicht, um sich ein Hobby zu leisten oder mit Freunden auszugehen ist eine Schande. Ich verweise hier auf eine Initiative der Remscheider LINKEN für eine kostenlose Sportvereinsmitgliedschaft für alle neu eingeschulten Kinder. Mit diesem, eigentlich bescheidenen Programm, könnte ein Anfang gemacht werden, Kindern aus armen Familien ohne bürokratische Hürden eine Mitgliedschaft in einem Sportverein zu ermöglichen. Arme Kinder werden oftmals die armen Eltern von Morgen. Dieser Kreislauf muss dringend durchbrochen werden. Wir dürfen es nicht zulassen, dass eine verlorene Generation heranwächst.
Gegen Armut hilft noch immer Geld. Wir fordern als LINKE einen Mindestlohn von zwölf Euro, das Ende des demütigenden Hartz-IV Systems und eine soziale Mindestsicherung ohne Sanktionen. Auch darf das Kindergeld nicht länger auf Hartz IV angerechnet werden. Dies hätte hier in Remscheid eine direkte, positive Wirkung für die betroffenen Familien.