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Galvanik Blasberg: Boden drei Meter tief versucht

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„Chrom im Grundwasser zwingt die Stadt zum Handeln“, titelte der Waterbölles am 26. August 2008. Per Eilentscheid leitete die Stadt Remscheid damals die Grundwassersanierung auf dem Gelände der ehemaligen Galvanik-Firma Otto Blasberg (Vorgänger-Firma) an der Küppelsteiner Straße in die Wege. In der Dringlichkeitsliste 2008 der Bezirksregierung Düsseldorf mit Maßnahmen zur Gefahrenermittlung und –abwehr stand die insolvente Firma damals auf Platz 6. Schon 2007 hatte der Betrieb mit Chromsalzen im Grundwasser Schlagzeilen gemacht. : „Chrom im Grundwasser“. Während die Stadt die Kosten der Sanierung im Dezember 2007 noch mit 300.000 Euro angegeben hatte, davon 240.000 Euro Landesmittel, war im August 2008 von insgesamt 465.000 Euro die Rede. Was für die Stadt Ausgaben von 225.000 Euro bedeutete. Daraus ist inzwischen ein städtischer Eigenanteil von 640.000 Euro geworden. Denn getan hat sich bislang herzlich wenig. Und der neue Sanierungsvertrag mit dem Abfallentsorgungs- und Altlastenverband Nordrhein-Westfalen (AAV) dürfte erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Der Verband wickelt in NRW immer dann eine Altlastensanierung ab, wenn ein Verantwortlicher nicht mehr greifbar oder hierzu finanziell nicht in der Lage ist. Und das ist hier der Fall.

Auf ihrer Internetseite brachte die Wählergemeinschaft W.i.R. 2008 den Chromschaden auf dem Gelände in Reinshagen mit einem anderen Umweltskandal in Verbindung. Zitat: „Erinnern Sie sich noch, als sich im Jahr 2001 der Besitzer der Firma Hartchrom Feige (Foto links und Link) aus seiner Verantwortung stahl und dem Bürger Sanierungskosten von über fünf Mio. Euro für das chromverseuchte Grundstück in Hasten hinterließ? Dabei ist die Verwaltung erst eingeschritten, als das Unternehmen insolvent war. (…) Aus unserer Sicht hat die Verwaltung der Stadt Remscheid wieder ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Seit 18 Jahren dokterten die Mitarbeiter des Umweltamtes an dem Problem herum. Schon 1988 wurden starke Chrombelastungen auf dem Grundstück der Firma Blasberg gefunden.“

Mit der Sanierung könne 2020 begonnen werden, kündigte die Verwaltung gestern in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid an. Zu diesem Zweck ließ sie sich die derzeitige Altlastenrückstellung zur Sanierung der Galvanik Blasberg in Höhe von 540.000 € um 100.000  auf 640.000 € erhöhen im Vorgriff auf die noch durch den Rat zu beschließenden Jahresabschlüsse 2017 & 2018. Der Empfehlungsbeschluss der BV an den Rat fiel einstimmig aus. Allerdings kritisierte Fritz Beinersdorf (Linke) die staatliche Ungleichbehandlung von Folgekosten: Während der Bund diese beim Bergbau übernehme, müssten bei Galvanik-Altlasten das Land und die Stadt zahlen. In diesem Fall kommen auf das Land NRW Ausgaben in Höhe von 1.720.000 Euro zu. Das Ziel der geplanten Sanierungsmaßnahmen ist eine Verhinderung von weiteren Schadstoffeinträgen in das Grundwasser, Verhinderung des Abfließens von belastetem Wasser auf benachbarten Grundstücke sowie eine Reduzierung der Chromat- und PFT-Einträge in den Tyroler Bach.

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