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Arbeitsgruppe soll Züge nach Düsseldorf ermöglichen

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In einer Resolution plädierte der Rat der Stadt Remscheid im September 2018  für Züge nach Düsseldorf und Köln: „Der VRR wird aufgefordert, die von uns geforderte und vom VRR in Aussicht gestellte Direktverbindung von Remscheid nach Düsseldorf umzusetzen. Gleichzeitig muss gemeinsam mit dem VRS die Direktverbindung nach Köln vorangetrieben werden.“ Zuvor bereits hatte der Kreis Mettmann gemeinsam mit den Städten und Verkehrsbetrieben im bergischen Städtedreieck eine regelmäßige Direktverbindung der S-Bahn 7 nach Düsseldorf befürwortet.

Martin Husmann, bis Ende 2018 Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), hatte im Januar vergangenen Jahres vor dem Haupt- und Finanzausschuss Rat und Verwaltung Hoffnungen auf eine Direktverbindung von Remscheid nach Düsseldorf gemacht: Diese sei fahrplantechnisch möglich und würde die Reisezeit von 51 Minuten auf 40 Minuten reduzieren. Die Beschaffung der zusätzlich notwendigen Fahrzeuge müsse der Streckenbetreiber Abellio kalkulieren. Eine Direktverbindung von Remscheid über Solingen nach Köln sah Husmann dagegen damals wegen der „sehr dichten Trassenbelegung“ zwischen  Solingen und Deutz und dem „Nadelöhr Hohenzollernbrücke“ nicht.

Was folgte war eine Absage: Mit Schreiben vom 21. August 2018 teilte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit, dass die vom VRR zu tragenden Kosten, insbesondere für die zusätzliche erforderliche Fahrzeugbeschaffung, so hoch seien, „dass eine Umsetzung aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen nicht möglich ist“. Aus einer Direktverbindung würden sich jährliche Mehrkosten von rd. 1,1 Mio. € bzw. über drei Mio. € ergeben, „für die aktuell keine Finanzmittel zur Verfügung stehen“. Diese Ausgaben wären „aufgrund der negativen verkehrlichen Auswirkungen auch nicht zu rechtfertigen“. Kein Verständnis für Position des VRR-Chefs zeigte damals Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Er werde im neuen Jahr „die von allen als notwendig erachteten Direktverbindungen nach Düsseldorf und nach Köln weiterverfolgen“, kündigte er im November an. Er habe sich diesbezüglich auch mit der Bezirksregierung Düsseldorf verständigt, die das Vorhaben unterstütze.

Gut, dass am Sprichwort „neue Besen kehren gut“ ein Fünkchen Wahrheit zu sein scheint. Denn beim VRR weht inzwischen ein frischer Wind. Martin Husmann wurde in den Ruhestand verabschiedet und Ronald R. F. Lünser als sein Nachfolger ins Amt des VRR-Vorstandssprechers eingeführt. Lünser kam von Abellio, war dort „einer der qualifiziertesten Manager in unseren Reihen“, wie ihm Abellio-CEO Stephan Krenz Ende Januar bescheinigte. Und gestern trafen Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und der SPD-Landtagsabgeordnete Sven Wolf in Gelsenkirchen mit Ronald R. F. Lünser zusammen.

Es sei ein sehr angenehmes, konstruktives Gespräch gewesen, sagte der OB anschließend am Autotelefon. Für direkte Züge nach Köln habe der neue VRR-Chef aus den bekannten Gründen zwar wenig Hoffnungen machen können („Das bleibt unser grundsätzliches langfristiges Ziel!“), dafür aber sei man überein gekommen, sich in nächster Zeit mit einer Direktverbindung nach Düsseldorf in den Hauptverkehrszeiten (!) näher zu befassen: Lünser habe den „sehr guten Vorschlag“ gemacht, den bisherigen Schriftwechsel als wenig zielführend ad acta zu legen und unter Beteiligung der städtischen Verkehrsplanung eine Arbeitsgruppe einzurichten, um herauszufinden, unter welchen verkehrstechnischen und finanziellen Bedingungen eine Direktverbindung nach Düsseldorf machbar ist. Mast-Weisz: „Und das unter dem Vorzeichen, dass es klappen soll, und nicht, um die Hindernisse voranzustellen. Ziel soll sein, Zwischenergebnisse schon vor der Sommerpause vorlegen zu können!“ Gemeinsames Ziel sei es, die neue Verbindung zum Fahrplanwechsel 2019/2020, spätestens aber 2020/2021 zu realisieren.

Zu Köln sagte Sven Wolf nach dem Gespräch in Gelsenkirchen, eine Zwischenlösung könne vielleicht eine Schnellbusverbindung sein. Die hatten der Rheinisch-Bergische und der Oberbergische Kreis im Zusammenmit ihr „ihrer“ Regionale 2025 ins Gespräch gebracht.


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