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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Auf der Suche nach seltenen Vögeln und Mäusen

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Ob es eines Tages am so genannten Gleisdreieck in Bergisch Born ein gemeinsames Gewerbegebiet von Remscheid, Wermelskirchen und Hückeswagen geben wird -und wenn ja, wo genau und gegebenenfalls mit welchen Auflagen - hängt nicht zuletzt vom Ergebnis des Artenschutzgutachtens ab, das die Stadt Remscheid in Absprache mit den beiden Nachbargemeinden an das Büro Froelich & Spohrbeck in Bochum vergeben hat. Zu dessen 60 Mitarbeiter/&innen in den Niederlassungen Bochum, Plauen und Augsburg gehört auch der Landschaftsökologe Volker Bösing. Wie er am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep berichtete, soll das überplante Gelände kartiert werden, bezogen auf die dortige Tierwelt (Vögel, z. B. Milan und Kiebitz, Fledermäuse, Haselmaus). Dazu sollen ehrenamtliche Naturschützer nach ihren Beobachtungen befragt werden. Auch Kartierungen der Faune sind vorgesehen.

Die gutachterliche Kartierung beginnt in diesem Monat und wird bis Herbst andauern gemäß dem Leitfaden „Methodenhandbuch zur Artenschutzprüfung in Nordrhein-Westfalen – Bestandserfassung und Monitoring –“ des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) Nordrhein-Westfalen für die Artengruppen Fledermäuse, Vögel und die Haselmaus. Um herauszufinden, welche Arten von Fledermäusen im Gleisdreieck zu Hause sind, werden sogenannte Horchboxen aufgestellt, Diese zeichnen die Rufe vorbeifliegender Fledermäuse auf, und anhand des digitalen Akustikbildes lässt sich dann die Art exakt ermitteln. In Büschen aufhängen will man auch zehn Boxen, die von Haselmäusen gerne zum Nisten bezogen werden.

Stellen die Gutachter das Vorkommen von Tierarten fest, die vom Aussterben bedroht sind, könnte das neue Gewerbegebiet in Gefahr geraten (Verbotstatbestände nach dem Naturschutzgesetz). Aber diese Gefahr bestehe bei einem Turmfalken, der dort nicht niste, sondern nur auf Nahrungssuche sei, natürlich nicht: „Der ist dort nur ein Nahrungsgast!“ Bei zehn dort nistenden Kiebitz-Paaren sehe das aber anders aus, sofern für diese nicht in der Nähe eine neue Siedlungsfläche geschaffen werden könne.
Bezirksbürgermeister Markus Kötter bat Volker Bösing um alsbaldige Information über „planungsrelevante Untersuchungsergebnisse“.


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