BV unterstützt Wunsch von Anliegern nach Spiegel, titelte der Waterbölles am 12. Dezember 2018, und Unterschriftenaktion und Geld aus eigener Tasche am 26. Februar 2019. Fortsetzung folgt? Richtig. Gestern fand auf Einladung von Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) im Ortsteil Holz kurz oberhalb der ehemaligen Hölterfelder Grundschule ein Ortermin mit Vertretern der Hofgemeinschaft Unterhölterfelder Straße 40 bis 40k und des nahen Kindergartens statt. Mit dabei auch Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Remscheid. Er nahm von Hans Liebig eine Liste mit den Unterschriften von rund 350 Bewohnern des Ortsteils entgegen, die allesamt das Anliegen der kleinen Hofgemeinschaft unterstützen, die Ausfahrt von ihrer Privatstraße auf die Unterhölterfelderstraße durch Anbringen eines Verkehrsspiegels an einem Laternenmast auf der gegenüberliegenden Straßenseite sicherer zu machen. Doch wie zuvor in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid (BV) lehnte Beckmann das ab. Ohne Kompromissbereitschaft könnte sich das Thema zu einem ledigen Dauerbrenner entwickeln.
Die Bürgerinitiative von elf Anliegern und auch die anderen Anwohner begrüßen zwar den Vorschlag der Verkehrsbehörde, den Verkehr auf der Unterhölterfelder Straße demnächst durch ein mobiles Display zählen zu lassen; sie hält jedoch an ihrem Vorschlag eines dauerhaften Verkehrsspiegels fest: Der Beirat und die Elternschaft der KITA Hölterfeld haben sich mit großer Mehrheit dem Anliegen der Bürgerinitiative angeschlossen, heißt es in dem Schreiben, das Jürgen Beckmann gestern entgegennahm. Für Mütter mit Kind und Kegel, Kinderwagen, Schüler, Sportler die turnusmäßig, den Bürgersteig nutzen, bleibt immer ein Restrisiko an dieser Gefahrenstell, das ist uns klar, trotz höchster Vorsicht der Autofahrer. Doch ein Verkehrsspiegel, der keinen behindert und den die Bürger, ... anschaffen, montieren und pflegen wollen, werde die Verkehrssicherheit erhöhen.
Otto Mähler sah gestern (wie zuvor schon die BV) keinen Grund, die Installation eines Verkehrsspeigels zu versagen und bat Beckmann, die Haltung der Verkehrsbehörde zu überdenken. Der Leiter der Ordnungsbehörde verwies dagegen auf das zweimalige ablehnende Votum der Verkehrsbesprechung. Die dortigen Experten träfen ihre Entscheidungen objektiv. Dabei sei berücksichtigt worden, dass die Unterhölterfelder Straße in Höhe der Ausfahrt sieben Meter breit sei. Es handele sich im Übrigen um keine Durchgangsstraße, sondern erlaube dem Ziel- und Quellverkehr nur eine (ausgeschilderte) Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. An die hielten sich leider nur wenige Autofahrer, wandte ein Anwohner ein. Das sind doch fast alles Anwohner, die hier vorbeifahren, konterte Beckmann. Es klang wie Zuerst eine Unterschriftenliste unterschreiben und dann wieder aufs Gaspedal treten?! Jedenfalls sei die Verkehrssituation an der Ausfahrt aus der Sicht der Verkehrsexperten völlig normal und rechtfertige keine außergewöhnlichen Maßnahmen. Denn derartige Ausfahrten gebe es in Remscheid sehr viele, und diese hier sei geradezu komfortabel. Deshalb habe die Verkehrsbesprechung auch das Anliegen der Anwohner aus nachvollziehbaren, triftigen Gründen abgelehnt. Beckmann: Eine Unterschriftenliste ändert an der Realität nichts. Wir könnten jede Woche darüber reden, aber das wird an meiner Haltung nichts ändern!