Die Tempo-Displays sind Teils des Haushaltsbegleitbeschlusses der Stadt Remscheid für den Doppelhaushalt 2019/2020. Darauf hast die CDU-Fraktion verwiesen und bei der Verwaltung angefragt, wie es um sie bestellt ist. Denn sie hatte erfahren, dass nicht alle tatsächlich einsatzbereit sind. Noch unter Oberbürgermeister Fred Schulz (CDU) seien sechs Tempo-Displays angeschafft worden, leider aber habe die Stadt in den letzten Jahren von der Möglichkeit, diese präventiven Geschwindigkeitsanzeigetafeln im Stadtgebiet anzubringen, kein Gebrauch mehr gemacht. (...) Nicht nur das Messen von überhöhten Geschwindigkeiten im Straßenverkehr, sondern auch das Anzeigen der gefahrenen Geschwindigkeit ist sehr wichtig. Verkehrsteilnehmern ist es bisweilen gar nicht bewusst, wie schnell sie fahren. Nicht nur, aber vor allem an Kindertagesstätten, Schulen und Krankenhäusern stellt die überhöhte Geschwindigkeit ein enormes Gefahrenpotenzial dar. Mit einer Geschwindigkeitsanzeige lässt sich präventiv die Verkehrssicherheit steigern. Im Übrigen hätten auch die damaligen Sponsoren ein Recht darauf zu erfahren, was aus den Geräten geworden ist.
Antwort der Verwaltung zur Sitzung der Bezirksvertretung Süd am 22. Mai: Es sind aktuell sieben Tempo-Info-Displays (TID) vorhanden, dem Grunde nach alle betriebsbereit. Zu diesen sieben TID gehören insgesamt 14 Akkugeräte, wovon allerdings nur vier Geräte funktionsfähig sind. Mit diesen insgesamt vier funktionsfähigen Akkugeräten können maximal zwei TID gleichzeitig betrieben werden. (...) Die Kosten für die Instandsetzung eines Akkugerätes inclusive Einbau belaufen sich auf ca. 100 Euro. Aus Sicht der Verwaltung ist es sinnvoll, zwei weitere Akkugeräte in Stand zu setzen. (...) Eine weitere Instandsetzung von Akkugeräten ist nicht sinnvoll, da der Aufwand in Bezug auf Anbringung, Unterhaltung, Auswertung und Standortwechsel personell nicht abgebildet werden kann.
Der zeitweilige Einsatz der TID wird insbesondere immer dort vorgesehen, wo aus technischen Gründen kein Messstandort zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung eingerichtet werden kann, so die Straßenverkehrsbehörde. Ein dauerhafter Einsatz eines TID an einem Standort sei nicht geplant, da erfahrungsgemäß sonst bei den Verkehrsteilnehmern ein Gewöhnungseffekt eintrete.
Um die Daten der TID auszulesen, benutzt die Straßenverkehrsbehörde zurzeit einen PC mit dem Betriebssystem Windows XP, das von Microsoft nicht mehr gewartet wird. Ein Problem: Für den Fall eines eventuellen Ausfalls des Gerätes kann kein TID mehr betrieben werden. Eine technische Umrüstung der vorhandenen TID übersteigt die Kosten einer Neuanschaffung (ca. 3.000 Euro pro Display).
Waterbölles: Was lehrt uns das: 200 Euro bewilligen und neue Akkus kaufen! Und dann Warten, bis der PC den Geist aufgibt? Oder schon jetzt bei Ebay für kleines Geld einen gebrauchten Laptop mit aktuellerem Betriebssystem kaufen?! Aber wahrscheinlich geht gebraucht gar nicht.