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Bei Sommerpraktika harter Arbeit Respekt gezollt

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Die sitzungsfreie Zeit im Sommer nutzte Sven Wolf, Landtagsabgeordneter für Remscheid und Radevormwald, um bei verschiedenen Tagespraktika einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Er half bei der Müllabfuhr der TBR, hospitierte in der Evangelischen Stiftung Tannenhof und wollte eigentlich auch im Freibad helfen. „Mir ging es erstmal darum, Danke zu sagen und Respekt zu zeigen für die harte Arbeit, die uns alle entlastet und uns das Leben erleichtert. Dafür mache ich meine Touren durch Unternehmen im Sommer. Im Gegensatz zu einem kurzen Besuch in einer Einrichtung hatte ich beim Praktikum auch mal Zeit, selbst mit anzupacken und ein Gespräch über den Arbeitsalltag zu führen. Solche Eindrücke bleiben stärker in Erinnerung. Das hilft, wenn wir dann später in Sitzungen über Entscheidungen beraten, die auch den Berufsalltag dieser Menschen betreffen!“ 

Ausgerechnet den heißesten Tag dieses Sommers hatten sich Wolf und Thomas Kutschaty, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, ausgesucht, um bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) auf einem Müllwagen mitzufahren. Am 25. Juli hieß es um 6.30 Uhr: Antreten und einkleiden. Dann ging es los. „Mein Job bestand darin, dem Kollegen der TBR zu helfen, die Mülltonnen an den Straßenrand bereitzustellen. Die weiteren Kollegen im Müllwagen folgten uns, um die Tonnen zu leeren. Der kollegiale Ton und die gute Stimmung unter den Männern in Orange sind mir sofort aufgefallen. Aber auch die Freundlichkeit, mit der uns viele Remscheider begegneten, bis hin zum Angebot: ‚Wollt ihr bei der Hitze nicht mal einen Schluck Wasser haben?‘. Ein echter Knochenjob, den ich auch noch einige Tage später am Muskelkater spürte. Bei unserem Weg durch die Stadtteile in Remscheid sagte mir der Kollege von der TBR, er könne sich heute nicht mehr vorstellen jeden Tag in einer Werkhalle zu stehen und zu arbeiten. Den ganzen Tag – natürlich auch bei schlechtem Wetter – an der frischen Luft, das sei ein toller Arbeitsplatz.“

Bedrückender waren die Eindrücke, die Wolf aus der psychiatrischen Klinik Stiftung Tannenhof mitnahm. Nach der Begrüßung durch den kaufmännischen Leiter Dietmar Volk ging es gemeinsam mit der Pflegeleitung zur Visite durch die geschlossene Abteilung. Nach den vielen verschiedenen Patienten mit teilweise multiplen Krankheitsbildern brauchte Wolf erst einmal das Gespräch mit dem Stationsteam, um die Eindrücke einzuordnen.

„Auf der zweiten Station konnte ich erleben, welche große Herausforderung auf jeder einzelnen Pflegekraft liegt“, betont Wolf. Im Gegensatz zu der Pflege in Krankenhäusern oder Altenheimen bestehe der Hauptteil der Arbeit aus der betreuerischen Behandlungspflege, der genauen Dokumentation der Stimmung und Gesprächen mit den Patienten. Im Vordergrund stehe die Wertschätzung und der Umgang auf Augenhöhe mit den Patienten. „Ich stelle es mir sehr schwer vor, die vielen Einzelschicksale, die einem als Pfleger, Arzt, Therapeut oder Sozialarbeiter begegnen, nicht mit nach Hause zu nehmen.“ 

Für das letzte Praktikum hatte sich Sven Wolf den 23. August ausgesucht: „Die Wettervorhersage versprach einen heißen Sommertag - ideal für ein Praktikum im Freibad Eschbachtal. Leider machte die Technik mir einen Strich durch die Rechnung; die Badesaison wurde vorzeitig beendet. Stattdessen erläuterte mir Stadtdirektor Sven Wiertz vor Ort, was nun geplant sei, um das Bad für die kommende Sommerzeit wieder fit zu machen. Das wird aber wohl nicht genügen, daher hatte die SPD-Ratsfraktion bereits Anfang August einen Antrag auf den Weg gebracht, um eine vollständiges Konzept zu erarbeiten. Wir wollen ja noch länger tolle Sommer im ältesten Freibad Deutschlands verbringen!“


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