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Am Monatsende entscheidet der Rat über den Ebertplatz

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Die neue Aufteilung des Friedrich-Ebertplatzes in Omnibnusbahnhof (rot) und Aufenthaltsfläche (grün),  Die Fußgängerbereiche sind in Blau eingezeichnet.Foto: Stadt RemscheidWie der Friedrich-Ebert-Platz umgebaut werden soll, erfuhr am Dienstag der Remscheider Jugendrat von Stadtplaner Robert Wild und am Mittwoch der Schulausschuss von Verkehrsplaner Burkhard Fey. Während sich die Jugendlichen inhaltlich mit den Plänen beschäftigten - so sprachen sie sich für ein nettes Café aus –, beschränkten sich die Mitglieder des Schulausschusses darauf, die Erörterung der Beschlussvorlage, die sie kurzfristig als Tischvorlage erhalten hatten, den nachfolgenden Fachausschüssen zu überlassen. Und natürlich auch den Bürgerinnen und Bürgern, denen die Verwaltung die Umbaumaßnahmen und deren Kosten am kommenden Samstag, 14. September, ab 11 Uhr in dem leerstehenden Ladenlokal Alleestraße 34 (früher Schuhhaus Deichmann) erläutern will. Der Rat der Stadt wird über die geplante Umgestaltung des südlichen Teils des Friedrich-Ebert-Platzes (Richtung Alleestraße) am 26. September entscheiden. Der Friedrich-Ebert-Platz soll auf Grundlage der Entwurfsergebnisse aus dem Wettbewerbs- und Verhandlungsverfahren auf Basis der vorliegenden Pläne umgestaltet werden.

Die Kosten für die Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes von insgesamt 7.503.600 Euro ergeben sich lautr Beschlussvorlage aus dem Wettbewerb (100.000 Euro), der Planung (1.453.600 Euro) und den Baukosten (5.950.000 Euro). Sie verteilen sich auf 2019 (450.000 €, 2020 (300.000 €) 2021(drei Millionen €) und 2022 (3.653.600 €). Zusammen mit den Plänen der Stadtwerke Remscheid wird ein Investitionsvolumen in einem zweistelligen Millionenbetrag erreicht. Denn zu den von der Stadt in ihrer Beschlussvorlage genannten Kosten kommen auf Seiten der Stadtwerke weitere Baukosten für den neuen Busbahnhof (ZOB) in Höhe von 3.888.000 Euro zuzüglich Planungskosten.

Die Gesamtbelastung des Haushalts liegt nach der aktuellen Planung bei 4,6 Mio. €. Hiervon erfordern die zuwendungsfähigen Maßnahmenanteile einen Eigenanteil in Höhe von 3,1 Mio. € (20 Prozent der Kosten von 15,3 Mio. €). Zwingend erforderlich sei jedoch die zusätzliche  Finanzierung der nicht zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 1,5 Millionen € im städtischen Haushalt. Der Rat der Stadt wird die Verwaltung beauftragen, einen Antrag auf Förderung aus den Mitteln der Städtebauförderung im Wesentlichen der Förderung Stadtumbau West im Rahmen der Maßnahme „Revitalisierung Innenstadt“ im Stadtumbaugebiet Innenstadt zu stellen. Daraus ergibt sich für die Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes ein Zuwendungsanteil von 5.292.200 €. Nach Eingang der Bewilligungsbescheide soll mit den Arbeiten begonnen. Dabei sei auch die erneute Beteiligung der Öffentlichkeit sicherzustellen, so die Verwaltung. 

Der Klima-Check der Maßnahmen fällt positiv aus: „Durch Attraktivierung des ÖPNV wird dieser generell begünstigt. Darüber hinaus werden 29 zusätzliche Bäume gepflanzt und mehr als 200 m² neue Vegetationsflächen entstehen. Die Verkehrsflächen für den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) werden auf ein erforderliches Maß reduziert. Der dadurch frei werdende Friedrich-Ebert-Platz wird in ungebundener Bauweise mit wasserdurchlässigem Pflasterbelag ausgeführt und somit dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Die gewonnene Fläche im öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität fördert den Aufenthalt im Außenbereich.“

Aachener Verkehrsplaner (Büro für Stadt- und Verkehrsplanung) haben die künftigen Verkehrsflüsse auf dem Friedrich-Ebert-Platz und den angrenzenden Straßen digital dargestellt, wie die Mitglieder des Schulausschusses erleben konnten. Die Planer gehen anstelle des bisherigen Tunnels von zwei barrierefreien Fußgängerüberwegen (mit Ampeln) auf der Elberfelder Straße aus, einer Fußgänger-Querung westlich der Konrad-Adenauer-Straße (vor dem EMA-Gymnasium) und einer vor dem Ämterhaus. Zur Sicherung des Schülerverkehrs sollen in den Stoßzeiten die Ampelphasen verkürzt werden, so dass die Fußgänger vor einem Überweg höchstens 334 Sekunden warten müssen. Für die Autofahrer wird sich die Fahrt vom Bahnhofskreisel zur Hochstraße dadurch um 61 Sekunden verlängern, erläuterte Burkhard Fey in der Sitzung. In den Hauptverkehrszeiten sei ein Rückstau vor der EMA und auf der Scharffstraße nicht ausgeschlossen, aber die Qualitätsstufe D („ausreichend“) werde  immer eingehalten.

Eine längere, fruchtlose Diskussion, angestoßen von Jens Peter Nettekoven (CDU) ergab sich gestern im Stadtentwicklungsausschuss zum Fußgängertunnel. Ungehalten reagierten York Edelhoff (SPD) – „Dieses unsaubere, dunkle Loch wollen Sie wirklich erhalten!?“ – und Sven Chudzinski (FDP – „Zuerst die Angsträume kritisieren, und dann an diesem Tunnel festhalten!?“
Auch die Verwaltung war „not amused“. Der Technische Beigeordnete Peter Heinze und Stadtplanerin Christina Kutschaty bemühten sich gemeinsam, das Problem zu erklären: Nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben müsste ein älterer Tunnel im Falle einer derartigen Neuplanung barrierefreie Rampen bekommen. Dier doppelt so lang sein müssten wie die gegenwärtigen. Heinze: „Das aber würde unsere Planungen komplett zunichtemachen!“ Auch der externe Verkehrtsplaner, der die Verkehtssimulation zur Elberfelder Straße erläutert hatte, wunderte sich: "In Aachen gibt es solche Tunnel schon lange nicht mehr!"

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