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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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OB Wilding: „Verdammt noch mal – Ihr werdet mir fehlen!“

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Vor zwei Jahrzehnten – im Herbst 1994 – nahm Beate Wilding erstmals als Ratsmitglied im Großen Sitzungssaal des Remscheider Rathauses Platz. Zehn Jahre später, am 11. Oktober 2004, trat sie dort ihr Amt als Oberbürgermeisterin an, das ihr die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt qua Wahl übertragen hatten. Die gestrige 73. Sitzung, die sie in diesen zehn Jahren eröffnet und geleitet hatte, war zugleich ihre letzte. Denn vor der Kommunalwahl im Mai tritt der Rat nicht mehr zusammen – und Wilding zu dieser Wahl nicht mehr an. Das war ihre ganz persönliche Entscheidung, von der der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Meinecke sie nicht hatte abhalten können.

Von den gut 40 Tagesordnungspunkten her wäre es eine ganz normale Sitzung gewesen, hätte es nicht vorher und nachher ein paar Tränen der Wehmut und des Abschiednehmens gegeben; Beate Wilding konnte ihre Rührung nicht verhehlen, als sich der Rat der Stadt gegen 16 Uhr auf der Rathaustreppe zu einem „Gruppenbild mit Dame“ versammelte und die Fraktionen ihr am Ende des öffentlichen Teils der Sitzung mit großen Blumensträußen dankten und Hans Peter Meinecke ihr den Rat mit auf den Weg gab, sie möge „versuchen, ihre Pension möglichst lange zu genießen“.

Zuvor hatte es Beate Wilding in einer „persönlichen Erklärung“ als ihre Herzensanliegen bezeichnet, sich für die Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahrzehnten zu bedanken. „Für mich waren diese zwei Jahrzehnte politischer Arbeit für meine Heimatstadt wertvolle Jahre, von denen ich keines missen möchte. Wir haben hier miteinander stets um den besten Weg für unsere Stadt gerungen. Das war und ist nicht immer einfach – die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit von Meinungen und Ideen haben diese Diskussionen geprägt. Ich habe eine faire Auseinandersetzung in der Sache nie als störend empfunden, weil sie Ausdruck einer lebendigen Demokratie ist.“

Die Rahmenbedingungen für die politische Arbeit seien in den zurückliegenden Jahren sehr schwierig gewesen. „Die Haushaltskrise hat die Arbeit in Rat und Verwaltung geprägt. Ich bin froh, dass es mit dem Stärkungspakt gelungen ist, endlich wieder Boden unter den Füßen zu finden. Wir würfen wieder investieren, bewegen uns aber noch auf dünnen Eis.“

Der Dank der scheidenden Oberbürgermeisterin galt insbesondere den Dezernenten Burkhard Mast-Weisz und Dr. Christian Henkelmann, den Bürgermeisterin Monika Hein, Lothar Krebs und David Schichel sowie den Ratsmitgliedern, die wie sie im Mai die politische Bühne verlassen, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung: “Sie machen ihren schweren Job gut!“

Über ein „Geschenk“ freute sich Beate Wilding besonders - dass der Rat in ihrer letzten Sitzung einstimmig die Städtepartnerschaft mit Kırşehir beschlossen hatte, Dafür hatte es von der Zuschauertribüne aus Beifall gegeben von den anwesenden Mitgliedern des "Freundschaftsvereins Kirşehir - Remscheid".

Zum Schluss dann noch die Bitte um einen fairen Wahlkampf und die Hoffnung, „dass die Bürgerinnen und Bürger Remscheid in der Wahlkabine wissen, wen wir im neuen Rat der Stadt nicht gerne hätten!“ Das war eine Anspielung auf die restradikale Partei „Pro NRW“, die zu dieser Wahl antreten wird.

Und zu allerletzt noch ein kerniger Satz: „Verdammt noch mal – Ihr werdet mir fehlen!“


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