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Für Sanierung der Alleestraße zehn Millionen Euro veranschlagt

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Foto: Lothar Kaiser

Fotos: Lothar Kaiser

„Die Alleestraße hat in den vergangenen Jahren zunehmend mit Attraktivitätseinbußen zu kämpfen. Insbesondere in der unteren Alleestraße gaben in den letzten beiden Jahrzehnten inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und Fachgeschäfte auf. Das Nachrücken von Filialbetrieben und einigen Billiganbietern sowie wiederkehrende Leerstände sind Ausdruck anhaltender Trading-Down-Prozesse, die durch die Schließung von Magnetbetrieben in den letzten Jahren beschleunigt wurden.“ So begründete die Verwaltung in der letzten Ratssitzung vor der Kommunalwahl ihren Plan, beim Land NRW bis zum 30. September einen Antrag auf Städtebauförderungsmittel auf dem Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ für 2015 zu stellen. Dem stimmte der Rat der Stadt am Donnerstag einstimmig zu. Für die Bauverwaltung bedeutet das viel Arbeit in den Sommermonaten. Denn der Förderantrag muss auf eine „schlüssigen Entwicklungskonzept für die Remscheider Innenstadt“ und einem „mit Kosten hinterlegtes Maßnahmenkonzept“ basieren. Bisher liegt erst ein Rohkonzept vor. Das soll bis September unter Beteiligung der Öffentlichkeit weiterentwickelt werden.

Die untere Alleestraße mit Markt und Stadtkirche. Archivfoto: Lothar Kaiser

Dass sich die Verwaltung der sanierungsbedürftigen Fußgängerzone und ihres Umfeldes annehmen werde, hatte Stadtplanerin Birgit Burkhart am 18. März in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Denkmalpflege angekündigt. Da hatte die Bezirksregierung längst grünes Licht gegeben. Ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen Vertretern der Stadt und der Bezirksregierung Düsseldorf fand am 23. Mai vergangenen Jahres statt, ein zweites am 13. März. „Die Bezirksregierung erkennt die Problemlage in der Remscheider Innenstadt an“, heißt es dazu in der jüngsten Vorlage der Verwaltung. Zugleich schlug die Kommunalaufsicht vor, bei der integrierten Planung folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Herausarbeitung bestehender Qualitäten und Mängel; Entwicklung eines integrierten Handlungskonzeptes mit sinnvoller Gebietsabgrenzung
  • Aufzeigen der künftigen Funktion der Alleestraße auf der Grundlage einer sachlicheUntersuchung
  • Gestalterische Verbesserung der Zugänge zur Fußgängerzone
  • Qualitätsverbesserung der Alten Bismarckstraße als Bindeglied zwischen Bahnhof und Fußgängerzone
  • Qualitative und gestalterische Anbindung der Stadtumbaugebiete südlich der Innenstadt
  • Untersuchung der Parkraumsituation
  • Abbau gestalterischer Missstände durch großmaßstäbliche Leerstände
  • Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer und behinderter Menschen und der Bewohner der Alleestraße.

Voraussichtlicher Aufwand für all diese Maßnahmen: Rund zehn Millionen Mark. Zur Verfügung stehen bislang lediglich 2.500.000 Euro. Sie waren bisher für den „Stadtumbau West“ bestimmt und sollen nun „auf die Alleestraße umgeswitscht werden“, wie es in der Ratssitzung salopp hieß – zum Nachteil der Freiheitstraße.

Vom Rat ließ sich die Verwaltung am Donnerstag den Auftrag erteilen, die einzelnen Themen- und Arbeitsfelder der vorgesehenen Sanierung der Alleestraße im Rahmen einer Öffentlichkeits-beteiligung vorzustellen, zu diskutieren und unter Beteiligung der ISG Alleestraße e.V. weiterzuentwickeln. Dabei geht die Verwaltung von einer Aufteilung des Fördergebietes in vier Quartiere aus, für die unterschiedliche Ziele formuliert werden:

  • Quartier obere Alleestraße / Alleecenter: Stärkung des Einzelhandels sowie anderen Zentren typischen Nutzungen, sowie der Erhöhung der Aufenthaltsqualitäten.
  • Quartier untere Alleestraße / Markt: Erhöhung der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualitäten, Entwicklung von Lösungsansätzen zum Umgang mit leerstehenden Immobilien und Untersuchung und ggf. Anpassung vorhandener Nutzungsstrukturen an dessen Ende die Auseinandersetzung der verkehrlichen Entwicklung der Alleestraße steht.
  • Quartier zwischen Markt und Hauptbahnhof: Stärkung als Bindeglied zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt
  • Quartier südlich der Alleestraße: Stärkung als innerstädtisches Wohnquartier und Bindeglied zwischen der Innenstadt und den Stadtteilen des Stadtumbaugebietes.

Von der Bezirksregierung kam die Anregung, an der Erarbeitung und Umsetzung von Einzelmaßnahmen einen Quartiersmanager (dieser kann vom Land kann gefördert werden), aber auch Private zu beteiligen.


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