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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Das Interview - für alle, die lieber lesen statt hören

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Video-Interview mit Burkhard Mast-Weisz
Das Video-Interview des Waterbölles mit Burkhard Mast-Weisz nun auch in schriftlicher Form.




Lothar Kaiser: Herr Mast-Weisz, am Montag ist Ihre Amtseinführung als Oberbürgermeister. Ich habe gelesen, es werde da eine Grundsatzrede geben. Wird es eine Ruck-Rede geben, ein Ruck geht durch Remscheid?

Mast-Weisz: Das mögen Sie hinterher beurteilen. Ich möchte in meiner Rede Handlungsschwerpunkte, die mir besonders wichtig sind, kennzeichnen, und ich möchte die Remscheiderinnen und Remscheider einladen, … gemeinsam an der Zukunft unserer Stadt zu arbeiten. Ob es dann eine Ruck-Rede wird, das überlasse ich ihrer Entscheidung.

Ich bin gespannt. Gibt es denn schon ein paar Stellschrauben, an denen Sie jetzt als Chef der Verwaltung im Rathaus gedreht haben?

Das bin ich ja erst ab Montag. Aber derzeit bin ich ja der allgemeine Vertreter, noch heute, am letzten Tag. Ich habe mich natürlich mit ein paar Dingen befasst. Ich bin ja in den letzten Monaten viel herumgekommen und habe zugehört bei einzelnen Dingen. Da ist zum Beispiel das Thema der Bauordnung: Ich habe heute noch ein Gespräch geführt gemeinsam mit Dr. Henkelmann als zuständiger Beigeordneter mit der Amtsleitung und Abteilungsleitung, zusammen mit dem Personal- und Organisationsamt. Wir haben uns vorgenommen, bis Ende August zu schauen, was man quantitativ dort tun muss, wie man Prozesse optimieren muss, wie man Schnittstellen vermeiden muss, um wieder die Geschwindigkeit zu erreichen, die wir selber als erforderlich erachten.

Die Architekten haben sich schon gemeldet, einige jedenfalls, und haben sich beklagt über lange Wartezeiten.

Die Beschwerden kenne ich. Ich kenne auch die Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Bereich. Deswegen habe ich heute das Gespräch geführt gemeinsam mit den Kollegen, die in diesem Bereich tätig sind, um gemeinsam nach einer Lösung zu schauen, wie wir bestmögliche Geschwindigkeit erreichen, aber natürlich auch bestmögliche Qualität.

Ihre Vorgängerin im Amt, Beate Wilding, hatte ihre meisten Berater im Bereich der SPD. Wer wird denn zu Ihrem Beraterkreis gehören?

Möglichst viele, ohne in die Beliebigkeit zu verfallen, allen es recht machen zu wollen. Es gibt für viele Themen ganz unterschiedliche Kompetenzen, und ich möchte viele bündeln, um daraus dann auch wirklich eine gemeinsame Handlungsbasis zu entwickeln. Und je breiter diese Basis ist, umso besser ist es. Aber das hängt natürlich davon ab, dass man das auch wirklich vernünftig bündelt. Ich kann jetzt nicht jeden Remscheider bei jeder Entscheidung fragen. Aber ich kann hineinhören in unterschiedliche Themenkomplexe, wo Expertinnen und Experten sind, die mir wirklich auch gute Ratschläge geben können. Das bezieht sich (das sage ich nach knapp 30 Jahren SPD ausdrücklich) nicht nur auf die SPD. Das ist meine Partei, aber die hat nicht in allen Themen die Wahrheit gepachtet.

Sven Wirtz, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Remscheid, war ja der Büroleiter von Beate Wilding, und er hat sich im Vorfeld der Wahl geäußert, er würde gerne Nachfolger von Urs Diederichs im Stadtarchiv werden. Wie sieht es denn heute aus?

Erstens: Die Stelle im Stadtarchiv/Deutsches Werkzeugmuseum wird ausgeschrieben. Zweitens: Sven Wirtz wird bis zum Beweis des Gegenteils (und ich habe in den letzten Wochen sehr gut mit ihm zusammengearbeitet) als mein persönlicher Referent bei mir im Büro arbeiten.

Bleiben wir mal beim Führungspersonal der Stadt Remscheid: ein Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und ein Dezernent Dr. Christian Henkelmann. Also ein solches Duo als Rumpf-Verwaltungsvorstand kann ja eigentlich nur ein Notbehelf sein, eine Übergangslösung. Remscheid braucht neue Dezernenten.

Remscheid braucht dringend neue Beigeordnete. Das ist aber kein neues Thema. Es ist durch meine Wahl noch mal verschärft worden. Die Bezirksregierung hat ja nicht ohne Grund schon länger darauf hingewiesen, dass wir zum Beispiel keinen Kämmerer, keine Kämmerin haben. Ich bin derzeit in Gesprächen mit der Politik, um in der Ratssitzung einen Vorschlag zu machen, dass wir Stellen neu ausschreiben und dann den Verwaltungsvorstand sukzessive vervollständigen. In der Interimszeit habe ich gerade eben die Verfügung unterschrieben, wie ab kommenden Montag die Geschäftsverteilung sein wird.

Und wie?

Herr Dr. Henkelmann wird neben seinem jetzigen Aufgabenbereich noch das Finanzdezernat übernehmen, also Stadtkasse und Kämmerei.

Das können Sie ja nicht gleichzeitig machen ...

Das darf ich nicht gleichzeitig machen, das geht nicht. Ich werde neben den neu hinzukommenden Aufgaben mein bisheriges nicht ganz kleines Dezernat behalten. Das setzt mehrere Dinge voraus. Zum einen, dass wir uns wirklich auf die wichtigen Punkte konzentrieren. Und etwas, wovon ich zutiefst überzeugt bin: Wir haben gute Amts- und Abteilungsleiter neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und denen möchte ich Mut machen, ihre Verantwortung selbstständig, eigenständig wahrzunehmen. Ich habe da volles Vertrauen, und ich weiß, dass die eine gute Arbeit machen. So werden wir es regeln. Die grundsätzliche Zusammensetzung des Verwaltungsvorstandes wird sich hoffentlich bis zum Jahresende geklärt haben.

Es gibt ja eine ganze Reihe von Baustellen, auf denen Arbeit auf Sie wartet. Allen voran der städtische Haushalt. Gelingt die Sanierung der Stadtfinanzen?


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