"Parkour"-Anlage
am Hauptbahnhof nimmt Gestalt an, titelte der Waterbölles am 11.Februar,
nachdem Jana Grumpe, Chris Wezel und Tim Boretius vom Sportbund
Remscheid sowie Dominik Dörnemann, Lucas Wiehager und Sebastian Gies namens der
drei Sportvereine zusammen mit Christoph Krempel vom Remscheider Jugendrat die Grünfläche
an der Zufahrt zum P&R-Parkhaus an der Preover Straße besichtigt hatten,. Dort soll die Parkour-Anlage (französische
Aussprache: [paku]) entstehen. Mit dabei damals: Dirk Buchwald (Technische
Betriebe Remscheid) als Remscheids Spielplatz-Planer und Michael Ketterer, Leiter
der Abteilung Kinder- und Jugendförderung im städtischen Fachdienst Jugend,
Soziales und Wohnen.
Dass
es schwierig werden würde, auf dem rund 300 Quadratmeter großen Gelände die
neue Freizeitsportanlage unterzubringen, war damals allen Beteiligten klar.
Dass es auch lange dauern würde, bis dem Jugendrat konkrete Pläne vorgelegt
werden können, zeigte sich erst gestern, als der (inzwischen neu gewählte)
Jugendrat den Dauerbrenner Parkour auf der Tagesordnung seiner ersten Sitzung
nach der Sommerpause hatte. Ihn abzuarbeiten dauerte im Sitzungszimmer des Lenneper
Jugendzentrums Die Welle allerdings nicht lange. Denn Michael Ketterer hatte nicht viel zu berichten.
Die Fachfirma, bei der die Stadt ein Angebot über die für das Gelände geeignete
Teile eingeholt hatte, habe darauf quasi das Monopol und sei gegenwärtig mehr
als ausgelastet; denn Parkour habe sich unter Jugendlichen zum Modesport
entwickelt. Ein konkretes Angebot liege deshalb leider noch nicht vor. Und daher
habe Dirk Buchwald auch noch nicht mit der Gesamtkalkulation beginnen können.
Erst
Anfang Juni hatte Buchwald die planerischen, baulichen und finanziellen
Rahmendaten aus der Hand geben können. Denn bis dahin war unklar, ob sich der
Investor HBB, der das Einkaufscenter am Hauptbahnhof (Kaufland) errichtet
hatte, auch nach dem Weiterverkauf der Immobilie an seine Zusage halten würde, der
Stadt 30.000 Euro für eine Jugendfreizeitanlage zu überweisen, sobald diese
konkret werde. Es bedurfte erst einiger Telefongespräche auf Chefebene, bis
das Geld schließlich Ende April in der Stadtkasse einging. Burkhard Mast-Weisz,
damals noch Stadtdirektor, freute sich darüber: Nun können wir den jungen
Menschen im Umfeld des Brückencenters dank der Unterstützung des Unternehmens
und der Lothar und Ulrike Kaiser-Stiftung ein tolles Freizeitangebot schaffen!.
Richtig weitergekommen mit dem Projekt ist die Stadt allerdings bis heute nicht. Auch sieht es so aus, als käme man mit insgesamt 50.000 Euro nicht aus. Denn Ketterer sprach gestern von 30.000 Euro für die Anlage und 20.000 Euro für die Infrastruktur. Was damit gemeint war, blieb offen. Und die Mitglieder des Jugendrates, frisch im Amt, fragten nicht nach, nachdem Ketterer ihnen versichert hatte, Ziel sei es, mit dem Bau der Anlage früh in 2015 zu beginnen, um sie im Mai eröffnen zu können. Wer schon einmal selbst etwas hat bauen lassen, weiß, dass der ersten Zielvorgabe meist weitere folgen...