
Was sind die Wünsche und Nöte der Remscheiderinnen und Remscheider? Wo drückt der Schuh im eigenen Stadtteil? Welche Anregungen haben Menschen für Verwaltung und Politik? Nah am Menschen zu sein, das sei ihm wichtig, betonte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz schon oft. Hierfür hat er nun die Gelegenheit geschaffen: In den kommenden Wochen und Monaten will er mit Bürgerinnen und Bürgern an ausgewählten Orten ins Gespräch kommen - gemeinsam mit Bezirksbürgermeistern und Bürgermeistern. Bewusst außerhalb seines Dienstzimmers. In lockerer Atmosphäre. So hofft er auf viele Anregungen, die zum guten Miteinander von Bürgern, Verwaltung und Politik beitragen sollen.
Nach dem Start auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus fand der zweite Bürgertreff gestern Mittag im Stadtpark statt nahe dem (wegen Modernisierungsmaßnahmen derzeit gesperrten) Spielplatz am Elsa-Brandström-Weg. Wann er wieder geöffnet werden kann? Es gab Probleme mit den Lieferanten. Jetzt im Herbst noch eine Einweihung? Warum verschieben wir die nicht ins nächste Jahr?, fragte Bezirksbürgermeister Otto Mähler.
Klar im Mittelpunkt des Bürgerinteresses: der Stadtpark und
sein Teich. Insgesamt gab es Lob für die Bemühungen der Technischen Betriebe
Remscheid, den Park wieder zur Marke zu machen (REB-Chef Michael Zirngiebl).
Da habe sich schon einiges zum Positiven gewandelt, und auch die nach
Orkanschäden wieder aufgeforstete Fläche störe ihn jetzt nicht mehr, weil man
von dort einen weiten Blick bis Wuppertal und Ronsdorf habe, bemerkte etwa Architekt
Friedhelm Reska. Der Park ist auf einem guten Weg! Dagegen entzündete sich schnell
Kritik am Stadtparkteich. Der sei über Jahre hinweg vernachlässigt worden,
stellte Heidemarie Opitz fest. Früher war der Teich dreimal so groß wie heute.
Im Winter wurde dort Schlittschuh gelaufen. Sie erinnerte an den Vertrag über
die Schenkung des Geländes an die Stadt: Der Vertrag muss eingehalten werden!
">Deshalb sei es auch völlig unverständlich, warum vor Jahren
der Torbogen mit dem eisernen Schriftzug Stadtpark am Ende der
Martin-Luther-Straße, kurz vor dem Schützenplatz, abgerissen worden sei. Es
reiche eben nicht, dass sich Mitarbeiter der Verwaltung um Baugenehmigungen
kümmerten, meine der Architekt, sondern es müsse auch einen Gestalter geben,
der sich ständig frage, ob und wie sich Neues in Bestehendes einfügen lasse.
Auch Bauwerke gehörten zur Geschichte einer Stadt.
Als Erste hatte sich punkt 12 Uhr zum 2. Bürgertreff Ursel
Bickenbach-Schmidt vom Bürgerkreis Stachelhausen eingefunden. Um den war es
nach dem Tod Klaus Kowakowskis in der Öffentlichkeit recht still geworden. Die
Sorgen, die die Mitglieder damals hatten, scheinen jedoch die gleichen
geblieben zu sein: Beschaffungskriminalität unter Jugendlichen auf offener
Straße, und eine ausländerlastige Bevölkerungsstruktur im Stadtteil. Ob es
demnächst noch ein neues Flüchtlingsheim in Stachelhausen geben werde, etwa in
der früheren städtischen Zulassungsstelle an der Honsberger Straße, wollte Ursel
Bickenbach-Schmidt wissen. Burkhard Mast-Weisz sagte eine schriftliche Antwort
zu.