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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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"Lieber mehr Grün auf dem Ebertplatz als eine neue Sporthalle!"

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„Lob der Politik für Planungen zur Aufwertung der Innenstadt“, überschrieb der Waterbölles am 22. Oktober seinen Bericht über die Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Alt-Remscheid tags zuvor. Im Mittelpunkt der Sitzung hatte das damals druckfrische „Konzept zur Revitalisierung der Remscheider Innenstadt“ gestanden. Längst liegt der entsprechende Förderantrag bei der Bezirksregierung in Düsseldorf. Für Bezirksbürgermeister Otto Mähler aber kein Grund, bis zum Eintreffen eines Bescheides das Denken einzustellen. Deshalb hatte er zur gestrigen Sitzung der BV auch Ragnhild Klußmann und Bärbel Offergeld von der Bergischen Universität Wuppertal eingeladen. Diese hatten sich im Mai vergangenen Jahres im Rahmen des „bergisch.projects“ Gedanken über die Zukunft der Alleestraße (siehe Archivfoto) gemacht- zusammen mit 46 Architektur-Student/innen. Und Mähler wünschte sich von ihnen gestern einen Rat, wie die Politik nun am besten weiter verfahren solle. Ragnhild Klußmann: „Aktivieren Sie die Bürger!“ Fordern Sie Ideen und Anregungen zur Neugestaltung der Innenstadt ein!“

Was sie denn von der Idee halte, den „für den Busbetrieb zu großen Ebert-Platz“ für eine neue Sporthalle zu nutzen, wollte Ralf Wieber (CDU) von Klußmann ganz konkret wissen, nachdem diese zuvor die Vorschläge der Studenten vorgetragen hatte, den Platz für Freizeit(sport), ein Café und Grünflächen zu nutzen. Machbar sei das selbstverständlich, sagte die Planerin. Aber: „In der Innenstadt fehlt öffentliches Grün!“ Und wie es mit Autos auf der unteren Alleestraße bestellt sei, wollte Wieber weiter wissen. Antwort: „Ich würde mir davon nicht zu viel versprechen. Für die Bürger ist eine hohe Aufenthaltsqualität wichtig!“ Eine weitere Frage galt dem Vorschlag der Stadtverwaltung, die Pavillons auf der Alleestraße, errichtet einst als eine Art Windfang, wieder abzureißen. Ragnhild Klußmann räumte ein, auch dies sei ein Vorschlag aus dem Kreis der Studenten gewesen angesichts der zahlreichen leerstehenden Geschäftslokale an der Alleestraße. Es habe schließlich wenig Sinn, dass die Pavillons den Ladenlokalen auch noch Konkurrenz machten. Nachfrage von Hans Lothar Schiffer (FDP): „Remscheid war mal für 150.000 Einwohner ausgelegt, hatte in der Spitze 138.000 Bürger und wird in ein paar Jahren auf unter 100.000 zurückkehren. Brauchen wir noch die einstige Verkaufsfläche?! Klare Antwort: „Nein. Die Kaufgewohnheiten haben sich geändert. Das sieht man auch in Großstädten wie Köln!“

Die Leerstände an der Alleestraße böten die Chance, etwas Neues auszuprobieren – und sei es auch zunächst nur für ein, zwei Wochen, betonte Beatrice Schlieper (Grüne): „Die Allee bietet viele Möglichketen; Anarchie ist machbar!“ Von Bezirksbürgermeister Otto Mähler kam abschließend der Vorschlag, Politik und Marketingrat Innenstadt könnten im Sommer zu einer „Langen Tafel“ in der Fußgängerzone einladen, um von Bürgerinnen und Bürgern Ideen und Anregungen einzusammeln. Ob denn auch das Team der Universität Wuppertal dann wieder mit von der Partie sei? Ragnhild Klußmann bekundete Interesse.


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