Für sein entschlossenes Handeln lobte gestern in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid Remscheids neuen Sozialdezernenten Thomas Neuhaus. Er hatte die städtische Kindertageseinrichtung an der Eberhardtstraße am 22. Dezember wegen Schimmelpilzbefall in der Küche kurzfristig schließen lassen. Neuhaus dankte für das Lob auch im Namen von Kita-Leiterin Katharina Wolf und deren Mitarbeiterinnen sowie Thomas Judt, Chef desstädtischen Gebäudemanagements. Wolf berichtete gestern, dass sich nach der Elternversammlung vom Vortag im Rathaus die Stimmung der zunächst verschreckten Eltern und Mitarbeiter gebessert habe. Sie blickten nun nach vorne in der Hoffnung, dass der Kita-Betrieb schon im März in neuen Containern auf dem Gelände der Rollschuhbahn am Stadtpark (Neuhaus: Eine richtig gute Freifläche ganz ohne Treppen! im Gegensatz zur Kita Eberhardstraße) fortgesetzt werden könne. Bis dahin hat je eine der Kita-Gruppen den Mehrzweckraum in einer anderen Kita in der Innenstadt bezogen. Und einige Eltern haben auch die Hilfe eines freien Kita-Trägers in Anspruch genommen. Fazit von Neuhaus: Das Notprogramm läuft nebst Fahrdiensten! Aber, so Thomas Judt, nicht jeder angebotene Container sei auch für eine Kita geeignet. Der Bedarf: Ein umbauter Raum auf einer Grundfläche von mindestens 40 mal zwölf Metern. Dabei werde man um einen Bauantrag und eine Baugenehmigung nicht herumkommen. Damit waren hinter den März-Termin erste Fragezeichen gesetzt.
Frühere Berichte zum Thema 26. Juni 2012: 15. Februar 2012: 23. Februar 2011: 3. März 2011:
An U3-Plätze ist in der Kita Eberhardstraße nicht zu denken
Auch "Kita am Holscheidsberg?" lohnt eine Nachfrage
Integratives Kita-Angebot nach Umzug zum Holscheidsberg?
Kita-Umzug in frühere Sonderschule könnte sich rechnen
Inzwischen geht die Verwaltung, wie Tomas Judt einräumte,
von einem Anriss des alten, zuletzt von der Hauptschule Wilhelmstraße genutzten
Schulgebäudes am Holscheidsberg aus und einem Kita-Neubau an gleicher Stelle.
Finanzieren soll den ein Investor. Im Gegenzug kann er auf dem übrigen Teil des
Grundstücks Wohnungen errichten. Es ärgere sie maßlos, dass jetzt von einem
Anriss des Gebäudes ausgegangen werde, sagte Rosemarie Stippekohl (CDU). Sehenden
Auges sei die Verwaltung in den vergangenen vier Jahren in die Katastrophe geraten.
Damals sei noch der Erhalt des Schulgebäudes das erklärte Ziel gewesen.
Für Fritz Beinersdorf von den Linken ist der Kita-Neubau
durch einen der drei Investoren, mit denen zurzeit verhandelt wird, nur auf den
ersten Blick ein gutes Geschäft für die Stadt. Denn der Investor werde für die
Kita Miete verlangen. Und dass die nicht zu knapp ausfallen könne, habe beim
Ämterhaus der Mietvertrag zwischen der Stadt und dem Investor GEWAG gezeigt. Beinersdorf:
So kommt die Stadt nie von ihrem hohen Schulden runter! Bedenken, die Neuhaus
nicht teilte: Wir zahlen längst nicht jeden Mietpreis!