Von den aktuell in Remscheid lebenden 1.031 Flüchtlingen sind 321 in Übergangsheimen untergebracht, 85 in Privatwohnungen mit eigenem Mietvertrag und 625 in von der Stadt in angemieteten Privatwohnungen. Da die Unterbringungskapazitäten in den städtischen Übergangsheimen nicht mehr ausreichten, mietet die Stadt bereits seit anderthalb Jahren Wohnungen auf dem freien Markt an. Bis 15. Oktober waren es 141 Wohnungen, davon 96 von der GEWAG. Und es bestehe dringender Bedarf an weiterem Wohnraum, so die Verwaltung in einer Vorlage für den Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss (19. November), da im 4. Quartal 2015 mit weiteren 300 bis 400 Flüchtlingen gerechnet werde. Die jährlichen Aufwendungen für Miete, Heiz- und Nebenkosten, bezogen auf den aktuellen Wohnungsbestand, beziffert die Stadt mit 664.000 . Für die weitere Anmietung von Wohnraum, die notwendige Energieversorgung sowie die Begleichung von Betriebs- und Heizkostenabrechnungen müssen in diesem Jahr voraussichtlich noch 150.000 überplanmäßig bereitgestellt werden. Die Anmietung er Wohnungen erfolge in enger Zusammenarbeit mit der GEWAG, um eine sozialverträgliche Unterbringung in den Stadtbezirken zu ermöglichen. Für die Ausstattung der angemieteten Wohnungen, ergänzendem Mobiliar in den Übergangsheimen und einer entsprechenden Bevorratung benötigt die Stadt in diesem Jahr voraussichtlich noch zusätzliche 200.000 .
Aber auch die Betreuung der Flüchtlinge verteuert sich. Zitat aus der Vorlage: Die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen in Übergangsheimen und Wohnungen ist eine gesetzliche Pflichtaufgabe nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz. Die Stadt Remscheid hat zur Erfüllung dieser Aufgabe mit dem Verein B.A.F. e. V. (Begegnen, Annehmen, Fördern) einen Heimleitungs- und Dienstleistungsvertrag geschlossen. Hauptaufgabe ist die Hausverwaltung und Betreuung von Flüchtlingen in den Übergangsheimen und Wohnungen sowie die qualifizierte Beratung/Betreuung durch den vereinseigenen Sozialdienst. Aufgrund der enormen Zunahme von Flüchtlingen ist seit Monaten ein durchgehender verstärkter Drei-Schichten-Betrieb in den Remscheider Übergangsheimen, auch an Sonn- und Feiertagen, unerlässlich. Zusätzlich werden die von der Stadt angemieteten Wohnungen (zurzeit 151) durch die B.A.F. ausgestattet und die dort untergebrachten Flüchtlinge durch den mobilen Hausmeisterdienst sowie durch den Sozialdienst der B.A.F. betreut. Dies ist aufgrund der aktuellen Personalausstattung nur unzureichend und sporadisch möglich. Das dringend zur Flüchtlingsbetreuung erforderliche Personal der B.A.F soll in Abstimmung mit der Stadt kurzfristig aufgestockt werden. Und dafür werden in diesem Jahr voraussichtlich noch 300.000 überplanmäßig benötigt. Andernfalls berge eine unzureichende Betreuung von Flüchtlingen in Übergangsheimen und Wohnungen ... ein erhebliches Sicherheitsrisiko.