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Volksbank engagiert sich bei Kindertagesstätten

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Gespannt auf die künftige Zusammenarbeit beim Kita-Bau: Von li. n. re. Andreas Otto (Volksbank), Stadtplaner Robin Denstorff, Frithjof Grande (Volksbank) und Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Foto: Lothar KaiserRemscheid ist eine familienfreundliche Stadt – und will es bleiben. Schon jetzt gehört sie mit 3.312 Plätzen in 57 Kindertagesstätten und 225 Plätzen bei Tagesmüttern und –vätern unter den Kommunen in NRW zu den Spitzenreitern. Denn aus insgesamt 3.537 Betreuungsplätzen ergibt sich für die Kinder über drei Jahren eine Quote von 96,1 Prozent. Bei Unterdreijährigen liegt sie bei 34 Prozent. Und die Stadt hat weitergehende, ehrgeizige Pläne: Sie sucht Träger für neue Kindertageseinrichtungen, wie der Waterbölles am 19. November berichtete (im Amtsblatt der Stadt war tags zuvor ein entsprechendes „Interessenbekundungsverfahren“ eröffnet worden). Dass man mit den für 2017 vorgesehenen 183 neuen Kindertagesplätzen nicht auskommen werde, berichteten gestern Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Peter Nowak, Abteilungsleiter im Fachbereich Jugend, Soziales und Wohnen. Das läge zum einen an der hohen Geburtenrate in dieser Stadt, die demografisch eigentlich älter werde, zum anderen aber auch am steigenden Strom von Zuwandern: „Wir werden die Zahl der neuen Kita-Plätze deutlich nach oben korrigieren müssen!“ Speziell in Lennep und Lüttringhausen sei der Bedarf groß.

Auch Robin Denstorff, Leiter des Referats für Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung, betrachtet das Angebot an Kita-Plätzen in einer Stadt nicht nur als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, sondern auch als werbewirksamen Faktor einer attraktiven städtischen Infrastruktur, wenn es gilt, auswärtige Fachkräfte nach Remscheid zu holen, die die heimische Wirtschaft dringend braucht, kurz: für die Verwaltung und die Kommunalpolitiker gehört ein breites Angebot an Kita-Plätzen freier Träger und der Stadt zu den wichtigen Standortfaktoren im Wettstreit der Kommunen um junge Familien. Bei dieser guten Sache weiß Sozialdezernent Neuhaus jetzt auch die Volksbank Remscheid-Solingen eG an seiner Seite. Deren Vorstand (Frithjof Grande, Vorsitzender, und Andreas Otto) hat sich entschlossen, die auf dem ehemaligen Förderschulgelände am Holscheidsberg geplante (Ersatz-)Kita (für die wegen Gebäudeschimmel geschlossene Kita Eberhardstraße) zu bauen. Der Sozialdezernent: „Dass sich eine örtliche Bank an der Stadtentwicklung beteiligt, ist nicht alltäglich. Eine tolle Sache!“

Zwei Millionen Euro investiert die Volksbank Remscheid-Solingen eG in das Projekt (Architektenbüro Brochheuser-Lüttinger, Oberbauleitung Volksbank-Architekt Andreas Bona). Gleichwohl gilt auch in diesem Fall: Wer als Investor auftritt, hat kein Geld zu verschenken; da macht die Volksbank keine Ausnahme. Sie hat die Ausgaben mit den zu erwartenden Einnahmen gegengerechnet und kam schnell zu dem Schluss: „Das rentiert sich!“ Die vier Gruppen der neuen Kita (mit insgesamt 80 Kindern) werden sich in einem zweistöckigen Gebäude (barrierefrei mit Aufzug) auf einer Gesamtfläche von 750 Quadratmetern verteilen. Der Mietpreis je Quadratmeter betrage die gegenwärtig üblichen 10,32 Euro, verriet Thomas Neuhaus. Für zunächst 20 Jahre wird die Stadt den Neubau anmieten. Das ist für das Geldinstitut eine „sichere Bank“ angesichts der gegenwärtigen Schwierigkeiten, überhaupt noch eine gewisse Mindestrendite zu erzielen. Andreas Otto: „Besser als so manche Anleihe!“

Deshalb überlegt der Volkbank-Vorstand auch, in diesem Bereich engagiert zu bleiben. Ein weiterer Kita-Neubau sei nicht ausgeschlossen, ließ Frithjof Grande die Stadt bereits wissen. In der gestrigen Pressekonferenz zum Neubauprojekt am Holscheidsberg betonte der Vorstandsvorsitzende allerdings auch: „Außerhalb Remscheids, unserer Heimatstadt, hätten wir uns derartig nicht engagiert.“ Dier Entscheidung „pro Kita“ sei letztlich unter dem Eindruck gefallen, dass in der Stadtverwaltung „mit neuen Leuten an der Spitze mehr Druck in den Kessel gekommen“ sei. Und wohl auch, um zu beweisen, dass es der Bank nicht allein auf die Rendite ankommt, betonte Frithjof Grande, für die neue Kita werde die Voba eine Patenschaft übernehmen. Und das soll mehr bedeuten als „alles in Schuss zu halten“.

Der Kita-Neubau soll dort entstehen, wo sich jetzt die Pavillons befinden (rechts im Bild). Wo jetzt noch die Schule steht, ist die „soziale Bebauung“ geplant (links im Bild). Archivfoto: Lothar KaiserDas Gelände Holscheidsberg 26 der einstigen Sonderschule und späteren Dependance der Hauptschule Wilhelmstraße, das die Volksbank von der Stadt Remscheid gekauft hat, umfasst 3.235 Quadratmeter. Davon wird die neue Kita 1.750 Quadratmeter einnehmen (1.000 qm im Außengelände). Bleiben 1.535 Quadratmeter übrig. Sie sind für eine „soziale Bebauung“ vorgesehen. Das warf gestern Fragen auf, die aber keiner der Beteiligten beantworten wollte. Dafür sei es noch zu früh. Nur so viel von Andreas Bona: „Es handelt sich um keine klassische Wohnbebauung!“ Und der Voba-Vorstand ergänzte, um Missverständnisse erst gar nicht aufkommen zu lassen: „Für den Kita-Bau hätten wir uns auch ohne das Teilobjekt entschieden!“

Der Antrag zum Abriss des alten Schulgebäudes und der Pavillons ist bereits gestellt. Der Bauantrag soll bis Jahresende folgen. Erhoffter Baubeginn: im ersten Halbjahr 2016. Der Kita-Neubau soll dort entstehen, wo sich jetzt die Pavillons befinden. Wo jetzt noch die Schule steht, ist die „soziale Bebauung“ geplant. Man sei bestrebt, beide Teilvorhaben gleichzeitig fertigzustellen, erklärte Andreas Bona. Für die Kita bedeutet das den Umzug aus den Pavillons auf der Rollschuhbahn am Stadtpark zum Beginn des Kindergartenjahres 2017/18 am 1. August 2017. Als Teil der künftigen Patenschaft versteht die Volksbank ihre Zusage, Erzieherinnen und Kinder durch phasenweise Baustellenbesichtigungen in das Bauvorhaben einzubinden - wenngleich nur ein Teil der Kinder den Umzug selbst noch miterleben werden (dann I-Dötze).

 


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