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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Kommunikation scheint Schwachstelle zu sein

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Mit einer Dia- und Videoschau hatte sich die Remscheider Sportjugend unter dem Vorsitz von Sebastian Barenberg und Tim Boretius (Stellv.) viel Arbeit gemacht, um beim gestrigen Neujahrsempfang des Sportbundes Remscheider im RSV-Restaurant an der Fürberger Straße den zahlreich erschienen Vertretern der heimischen Sportvereine zu zeigen, wie vielfältig die Arbeit der Sportjugend im vergangenen Jahr war. „Und wie stark der Sport in das gesellschaftspolitische Leben dieser Stadt eingebunden ist“, lautete anschließend der Kommentar von Reinhard Ulbrich, Vorsitzendes des Sportbundes. „Wie im ‚Pakt für den Sport‘ verankert, tummelt sich der Remscheider Sport mit seinen Vereinen, dem Sportbund und seiner Sportjugend in den verschiedensten gesellschaftspolitischen Feldern und Netzwerken.“ Als Beispiele dafür nannte er die Ferienprogramme an Schulen und in Stadtteilen, Sport-, Kinder-, Seniorensport- und Stadtteilfeste, den Sportabzeichentag, die alljährliche Sportlerehrung, den Röntgenlauf, das Sporthelferforum, die Gesundheitstage, den Tag des Ehrenamtes und aktuell Ranzenparty und "Girlssoccer“-Turnier. Aber: „Viel Arbeit und viel Ideenreichtum bedeutet noch lange nicht viel Ehre“, stellte Ulbrich fest. „Die Arbeit wird immer gerne angenommen, die Lorbeeren aber werden gerne von anderen eingesammelt.“ So habe sich der Remscheider Sport zwar auch in die Betreuung der Flüchtlinge eingebracht, sei aber zu der kleinen Ehrung von Flüchtlingshelfern am 17. Januar im Neuen Lindenhof durch die Stadt Remscheid nicht eingeladen worden.

Dabei habe sich der organisiert Sport der Flüchtlingsproblematik von Anfang an angenommen („ohne zu murren und zu klagen“) und werde das auch weiter tun, betonte Ulbrich, um dann einzuschränken: „Wenn man vernünftig miteinander kommuniziert“. In der Frage des Sportangebotes für Flüchtlinge habe der Sportbund drei Monate auf einen Gesprächstermin der Stadt gewartet; dann habe er selbst eingeladen. „Ich vermisse eine Konzeption“, kritisierte der Vorsitzende des Sportbundes.

Der Landessportbund habe den zehn Vereinen in Remscheid, bei denen Flüchtlinge Sport treiben können, eine Anerkennungsprämie von jeweils 500 Euro gezahlt. Die Belegung von drei Turnhallen mit Flüchtlingen – ein Ende sei nicht absehbar – bereite den betroffenen Vereine einiges Kopfzerbrechen: Reduziertes Angebot, verlegte Kurse (höherer Fahrtaufwand), zeitgleiches Training mehrerer Mannschaften, unkalkulierbare Jahreseinnahmen. Sportdezernent Thomas Neuhaus verkannte die Probleme der Sportfunktionäre nicht, berichtete aber auch von einem Dezernenten-Treffen in Berlin, bei dem er den Eindruck gewonnen habe: „Im Vergleich zu anderen Städten sind wir in Remscheid noch auf Rosen gebettet!“ Den Zeitpunkt für die Rückgabe der drei Hallen an die Sportvereine konnte Neuhaus nicht nennen; das hänge von der gesamtdeutschen Flüchtlingslage ab.

Als Gastgeber des „Presseclubs“ in der Denkerschmette will Ulbrich das Flüchtlingsthema am Aschenmittwoch, 10. Februar, vertiefen ("Flüchtlinge in Remscheid: Probleme? Ehrenamtliche Hilfsbereitschaft! Perspektiven?" ). Es soll ein „Informations- und Diskussionsabend mit praktischen Beispielen und theoretischen Überlegungen“ werden.

Waterbölles: Bleibt nur zu hoffen, dass die Diskussionsrunde nicht auf Spekulationen angewiesen ist, sondern Vertreter der Stadt und der Hilfsorganisationen teilnehmen, die Fragen beantworten, d.h. Fakten nennen können.


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