Wenn das keine gute Nachricht ist: Remscheid bekommt sein Kino. Das gab Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in der heutigen Ratssitzung bekannt und zeigte erste Planskizzen. Die lange Zeit der Ungewissheit (seit der Kommunalwahl 2014) ist damit zu Ende. Das Kino soll am Remscheider Hauptbahnhof entstehen, dort, wo sich heute der "Bahnhofsgarten" befindet.
Einst gab es in Groß-Remscheid zehn Lichtspieltheater, titelte der Waterbölles am 28. Mai 2014. Die Hoffnung auf ein neues Kino in Remscheid, das erste und einzige nach etlichen Jahren, hatten im Kommunalwahlkampf die beiden Oberbürgermeisterkandidaten Jochen Siegfried (CDU) und Burkhard Mast-Weisz (SPD)geweckt. Und um ehrlich zu sein: Der Waterbölles gehörte damals zu den Zweifler, als er auf einem Foto (unten links) schon Jochen Siegfried mit Popcorn in der ersten Reihe sitzen sah.
Das wandelte sich mit der Zeit. Zwar wurden die Kino-Pläne später, als der neue OB Mast-Weisz es sich erhofft hatte, handfest. Aber: Gut Ding will eben Weile haben. Und heute war es endlich soweit: In den nächsten Tagen werden wir den Notarvertrag unterschreiben, verkündete Stadtplaner Robin Denstorff den erfreuten Ratsmitgliedern und Zuhörern im Saal. Zwischen Nord- und Südsteg soll das neue Multiplex-Kino auf dem 2.000 Quadratmeter großen Gelände des jetzigen Bahnhofsgartens entstehen, angrenzend an den Bahnhofsvorplatz. Zusammen mit dem Geschäftshaus gegenüber werde das Ensemble eine prägnante Achse Richtung Innenstadt bilden, städtebaulich durchaus ansprechend, da beide Gebäude dann gleich hoch sein würden, so der Stadtplaner.
Ein fensterloser Funktionsbau sei nicht unbedingt eine Schönheit, da wäre ein Dach zwischen beiden Gebäuden wünschenswert, goss David Schichel (Grüne) ein wenig Wasser in den Wein, hakte aber nicht nach, nachdem Denstorff den Realisten gegeben hatte: Das eine sei statisch schwierig, und finanziell sei ein solches Dach außerhalb des vom Investor gesteckten Rahmens. Lob kam von Jürgen Kucharczyk (SPD). Ihm erschien der Neubau auf dem dreieckigen, nicht einfach zu bebauenden Grundstück gut gelöst. Und auch Parteifreund und Architekt York Edelhoff war angetan, gab als Anregung allerdings noch ein kleines Vordach über dem Eingang mit auf den Weg für die Raucher!
Die Unternehmensgruppe Kropp, Willi und Oliver Kropp, mit Sitz im hessischen Fulda wird für Deutschlands größten Kinobetreiber, die CineStar-Gruppe, das neue Multiplex-Kino errichten. Sechs Kino-Säle in unterschiedlicher Größe sind geplant, der größte mit 397 Sitzplätzen. Insgesamt werden es 1301 sein, wie Denstorff berichtete. Vom Haupteingang aus werden die beiden mittleren Säle von oben, d. h. über die hinteren Ränge, zu betreten sein (mit der Leinwand weiter unten im Saal), die beiden größeren Säle im Obergeschoss von unten, d. h. über die vorderen Ränge rechts und links von der Leinwand.
Investor und Betreiber seien zuversichtlich, den ersten Film schon vor Weihnachten 2017 zeigen zu können, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz: Ein sehr ambitionierter Zeitplan! Und für Remscheid ein gutes Zeichen für Aufbruchstimmung!