OB beanstandet Neuwahl des Verwaltungsrat, überschrieb der Waterbölles am 11. April die Pressemitteilung der Stadt, dass Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz die Neuwahl des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse in der Ratssitzung am 7. April wegen eines Formfehlers beanstandet habe. Konkret: Das Sparkassengesetz Nordrhein-Westfalen verlangt separate Wahlgänge für die Mitglieder des Verwaltungsrates einerseits und deren Stellvertreter andererseits. Tatsächlich waren diese aber in einem gemeinsamen Wahlgang gewählt worden.
Ein Formfehler, der den etablierten Parteien nicht ungelegen kam, hatten doch eine Enthaltung und zwei Nein-Stimmen für die gemeinsame Liste von CDU, SPD, Grünen, FDP, W.i.R. und Linken dafür gesorgt, dass sich das Ratsmitglied Andre Hüsgen von der Wahlliste der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland (früher Pro NRW) über einen gut dotierten Platz im Verwaltungsrat glaubte freuen zu können. Und nach der Wahl war das Rätselraten groß, wer da wohl aus welchen Gründen quergeschossen hatte.
Über die Wahlbeanstandung des OB entschied der Rat in seiner gestrigen Sitzung mit großer Mehrheit zustimmend. Anschließend wurde neu gewählt, auch diesmal wieder geheim in einer dafür aufgestellten Wahlkabine (auf dem Foto im Hintergrund). Bei der Wahl der sachkundigen Mitglieder in den Verwaltungsrat entfielen (bei einer Enthaltung) auf die Liste von Pro Deutschland zwei Stimmen, auf die der übrigen Ratsfraktionen und -gruppen 50. Bei der anschließenden Wahl der stellvertretenden Verwaltungsratsmitglieder war das Ergebnis noch eindeutiger: Keine Enthaltung, zwei Stimmen für Pro Deutschland, 51 für die Liste der übrigen Ratsfraktionen und -gruppen. Deren Wahlvorschlag habe damit, wie der Oberbürgermeister feststellte, in Gänze gegriffen, will heißen: Die beiden Ratsmitglieder von Pro Deutschland, Andre Hüsgen und Thorsten Michael Pohl, kamen nicht zum Zuge, weder als ordentliches, noch als stellvertretendes Verwaltungsratsmitglied.