Mit ein wenig Glück reichen die 100.000 Euro, titelte der Waterbölles am 31. Mai etwas optimistisch, nachdem im Lüttringhauser Rathaus ein überschaubarer Kreis von Bürgern den Vertretern von Rat und Veraltung erläutert hatte, wie er sie sich die parkähnliche Umgestaltung des rückwärtigen Geländes und die nähere Umgebung des Rathauses an der Kreuzbergstraße vorstellt. Die verschiedenen Planvarianten, die Dirk Buchwald (TBR), zuständig für die Planung von städtischen Kinderspielplätzen und Grünflächen in der Stadt, an diesem Abend präsentierte, lagen in den Gesamtkosten allemal über den 100.000 Euro, die der Etat der Stadt für die Umgestaltung des Rathausumfeldes vorsieht. In der Spitze kratzen diese Plane am 300.000 Euro, räumte Buchwald ein. Aber sie lassen sich natürlich auch modular, also schrittweise realisieren! Und genau das wurde am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung Lüttringhausen bei nur einer Gegenstimme (Bernhard Ruthenberg von den Grünen) beschlossen. Demnach soll die Umgestaltung der Grünanlage Kreuzberg-/Gertenbachstraße an erster Stelle stehen, gefolgt vom Rathausvorplatz und dem Verbindungsweg zum Rathaus-Innenhof, und in der Grünanlage an der Gertenbachstraße soll eine Info-Tafel das Gesamtkonzept vorstellen.
Damit seien die 100.000 Euro dann wohl aufgebraucht, hieß es in der gestrigen Sitzung, und deshalb stimmte Ruthenberg auch dagegen. Er befürchtet, sich noch viele Jahre über die hässlichen Garagen auf dem Hintergelände des Rathauses ärgern zu müssen. Damit auch dort Gartengestalter Hand anlegen können, beschloss die BV auf Antrag der CDU bei Gegenstimme von Ruthenberg und Stimmenthaltungen der SPD (Wir haben da noch Beratungsbedarf!), dem Rat der Stadt die Freigabe von weiteren 180.000 Euro in den nächsten Jahren für das Aufhübschen des Rathausumfeldes zu empfehlen. Das hielt wohl auch die SPD angesichts der Ebbe in der Stadtkasse für unrealistisch, wagte es aber nicht so deutlich zu sagen wie der Kollege von den Grünen.
Im nächsten Jahr sind Landtagswahlen, kommentierte das Peter Maar, der Vorsitzende des Heimatbundes, mit drohendem Unterton. Er und sein Stellvertreter, der Architekt Dirk Bosselmann, würden auch den Hinterhof des Rathauses so bald wie möglich neu gestaltet sehen, und dafür hat Bosselmann eine Planalternative (oben rechts) erarbeitet. Die stellte er den Heimatbund-Mitgliedern am Dienstag auf der Jahreshauptversammlung vor und am Mittwoch in der BV. Auch die Pläne von Dirk Buchwald (Plan links) gefallen uns gut, betonte Bosselmann. Aber zwölf Stellplätze lassen sich auch näher zur Gneisenaustraße hin anlegen. Das schafft Platz für eine Grünanlage dahinter! Und die dortige alte Waschbetongarage aus den 1960-er Jahren müsse natürlich abgerissen werden. Ein interessanter Ansatz, befand Buchwald. Ob das auch die notwendige Feuerwehrzufahrt zulasse, müsse natürlich geprüft werden.
Nach der Sommerpause will die Verwaltung der BV die notwendigen Entwurfsplanungen in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde samt detailliertem Finanzplan zur Beschlussfassung vorgelegt. Nach der Ausschreibung Ende 2016 könne dann im Frühjahr 2017 mit der Baumaßnahme begonnen werden. Ohne den Hinterhof, versteht sich. Wann dessen Sanierung mit neuer Grünanlage und Verbindungsweg finanzierbar sein wird, weiß derzeit noch niemand. Ob sich das 2017 mit dem Landtagswahlkampf wirklich ändert??