Was die Städte Solingen und Remscheid vor zwei Jahren mit der Erhöhung der Eintrittspreise in ihre Theater (Orchester-Soli) um 20 Prozent an Mehreinnahmen erhofft hatte, ist nur zu zwei Dritteln eingetreten. Das berichtete Lutz Heinrichs, Leiter des Teo Otto Theaters, gestern im Kulturausschuss. Als Grund dafür nannte er die relativ hohe Zahl von ermäßigten Eintrittskarten und solche an Kinder und Jugendliche. Deshalb habe jetzt der interkommunale Arbeitskreis unter Leitung der beiden Stadtkämmerer angeregt, den Soli, der die Finanzlage der Bergischen Symphoniker verbessern soll, zur Spielzeit 2017/2018 um weitere zehn Prozent anzuheben, bezogen auf die Philharmonischen und die Sonderkonzerte des Orchesters, nicht aber auf das allgemeine Musiktheater. Denn dort seien die Eintrittspreise schon jetzt mit den Theatern in Köln und Düsseldorf nahezu vergleichbar.
Einen entsprechenden Beschlussvorschlag über die weitere Soli-Erhöhung will die Verwaltung dem Ausschuss zu seiner nächsten Sitzung in drei Wochen vorlegen. Die spontane erste Reaktion des Ausschussvorsitzenden Karl Heinz Humpert lässt Widerstand erwarten: Ein Preisaufschlag von dann insgesamt 30 Prozent innerhalb von drei Jahren - das überrascht mich! Wenn wir so weitermachen, dann quetschen wir das Ganze das und verprellen das Publikum!
Zahlen zum Teo Otto Theater aus der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag: 2008 hatte die Stadt für das Teo Otto Theater noch 1.227.800 Euro übrig, in diesem Jahr sind es noch 900.350 Euro. Die Zahl der Veranstaltungen verringerte sich von 2006/07 auf 2016/17 (Spielzeit) von 113 auf 79. Die Zahl der Besucher sank von 2006/07 bis 20011/12 auf 24.731, bis 2015/165 weiter auf 29.653. Das Konzert-Abo (der Bergischen Symphoniker) kauften 2006/07 noch 354 Theaterbesucher. 14/15 waren es 273, 15/17 noch 253 und 16/17 noch 228. En unübersehbarer Rückgang (siehe auch Grundsteuerpunkte sollen das Orchester retten vom 23. September und Sonderzuschuss für das Orchester fehlt beim Theater vom 15. September)