Eine Fertigstellung der 2014 begonnenen Museumsneukonzeption mit der planmäßig voranschreitenden Fertigstellung des Geburtshaueses Röntgens ist aktuell eher unwahrscheinlich, heißt es im Geschäftsbericht 2016 des Deutschen Röntgenmuseums, den dessen Leiter Dr. Uwe Busch zur Sitzung des städtischen Kulturausschusses am 21. März vorgelegt hat. Und noch etwas zögert sich hinaus: Nach Abschluss des Teilabschnitts zur Einrichtung eines Schauarchivs wurde zwar mit Maßnahmen zur baulichen Ertüchtigung der Ausstellungshalle zur modernen medizinischen Bildgebung begonnen. Leider konnten keine strukturellen Haushaltsmittel der Stadt Remscheid für den kommenden Doppelhaushalt 2017/18 eingeworben werden. Eine weitere Antragstellung bei Partnern wie dem Landschaftsverband Rheinland und der NRW-Stiftung wurde im Vorfeld als aktuell nicht erfolgversprechend eruiert, heißt es in dem Bericht. Deshalb gelte es, auf den Doppelhaushalt 2019/20 zu hoffen und neue Partner und Sponsoren zu akquirieren.
Im vergangenen Jahr zählte das Röntgen-Museum insgesamt 12.501 Besucher. 343 Führungen fanden statt. Und die Angebote des neue Schülerröntgenlabor hätten seit seiner Eröffnung am 14. September 2016 bis zum Ende des Jahres bereits 49 Schulklassen mit 1016 Schülern genutzt. Für die bauliche Herrichtung und die Grundausstattung des neuen Schülerlabors wurden bisher rund 152.000 Euro an Fördermitteln eingeworben.
An Sonderausstellungen, um Stammpublikum gewinnen zu können, kamen dagegen nicht zustande. Zitat: Die Absicht, in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim Ausstellungen zu Medici, Glasschädelkult und Mumien zu präsentieren, scheiterte an den erforderlichen Leihgebühren. Eine Kompensation der Kosten durch Eintrittsgelder sei aus haushalterischen Gründen leider nicht möglich gewesen. Und ein externes Sponsoring sei eher schwierig. Es wird deshalb voraussichtlich weiterhin nur möglich sein, kostenlose kleinere Sonderausstellungen zu zeigen. Dies stellt ein erhebliches Manko für die reguläre Museumsarbeit dar.
Der Personalbestand des Röntgenmuseums bleibt weiterhin reduziert auf zwei volle Stellen (Leitung, Haustechnik) und zwei Teilzeitstellen (Verwaltung, Medien). Allerdings konnte im vergangenen Jahr erstmals ein zweijähriges wissenschaftliches Volontariat eingerichtet werden, besetzt zum 1.April 2016. Die Volontärin habe sich vornehmlich um die Weiterentwicklung von museumspädagogischen Projekten gekümmert und Fortbildungen für externe Honorarkräfte organisiert. Durch die weitere kontinuierliche Förderung einer Minijobstelle der Volksbank Remscheid habe das Projekt Miniclub fortgesetzt werden können. Das Projekt zum Aufbau einer nachhaltigen Zusammenarbeit mit der Junioruniversität Wuppertal, das über die Ria-Fresen-Stiftung Remscheid mit einer Minijobstelle gefördert worden war, ist mittlerweile abgeschlossen. Aber: Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich für eine weitere nachhaltige Zusammenarbeit mit der Junioruni! Ein erstes gemeinsames Angebot über Strahlen in der Medizin: Krankheiten verstehen und heilen sei ins neue Programm der Junioruni aufgenommen worden.
Für Projektförderungen wurden in 2016 insgesamt 107.650 Euro an Drittmitteln beantragt und eingeworben:
- 65.000 Euro Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (RöLab)
- 15.000 Euro Stadtsparkasse Remscheid (RöLab)
- 7.500 Euro Volksbank Remscheid (Minijob Museumspädagogik)
- 7.200 Euro Ria-Fresen-Stiftung (Kooperation Junioruniversität Wuppertal)
- 4.950 Euro LVR (Archivarbeit)
- 3.500 Euro G-Tec (Ausstellung Moderne Bildgebung)
- 3.000 Euro Fachverband Strahlenschutz (RöLab)
- 1.000 Euro Vaillant (Ausstellungsmedien)
- 500 Euro DVTA (RöLab)