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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Lütteraten fürchten Niedergang der Bibliothek

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Der Förderverein „Die Lütteraten“ verfolgt die Medien- und Personalausstattung der Stadtbibliothek Remscheid mit wachsender Sorge, gemessen an den Gesamtausgaben. Während die Gesamt-Ausgaben der hauptamtlich geleiteten öffentlichen Bibliothek in Remscheid im Zeitraum 2008 – 2015 um ca. 16,4 Prozent gesunken sei, seien im gleichen Zeitraum in NRW die Gesamtausgaben in allen öffentlichen und hauptamtlich geleiteten  Bibliotheken um ca. 18,6 Prozent erhöht.worden. Seit 2008 seien in Remscheid die Ausgaben der Bibliothek für neue Medien pro Jahr um ca. 6,3 Prozent gesunken – von 219.500 € in 2008 auf 109.250 €  in 2015, und 28 Prozent der Personalstellen seien weggefallen, beklagt der Verein. Zugleich hätten in diesem Zeitraum die Ausleihzahlen einschl. Fernleihe um ca. 15,2 Prozent abgenommen. Ein Zusammenhang mit der sächlichen und personellen Ausstattung liege nahe, zumal die negative Einwohnerentwicklung von 2008 bis 2015 um ca. 3,6 Prozent diese Entwicklung allein nicht erkläre. Daraus ergibt sich aus der Sicht der Lütteraten folgende Situation:

  • „Der Ausbau des Selbstlernzentrums ist gefährdet.
  • Die fachliche Kompetenz durch Wegfall von Diplom-Bibliothekar-Stellen geht verloren. Der Einsatz von Ehrenamtlern ist keine Kompensation.
  • Ein verstärktes, erforderliches Serviceangebot für Migranten und Zuwanderern bleibt auf der Strecke
  • Der externe Lernort Bibliothek zum unterstützenden Erwerb der Lese-,Sprach-und Informationskompetenz verliert an Bedeutung.
  • Die Bereitstellung von themenbezogenen Medien für Schulen und Vorschuleinrichtungen wird reduziert.
  • Das Angebot des Vorleseangebots in den Ferien schränkt sich ein.
  • Der Ausbau zum Ort der „kulturellen Kommunikation und Treffpunkt zum Verweilen und Informieren“ wird verzögert bzw. unmöglich.
  • Der Medienbedarf ist zunehmend auf das Sponsoring in den Standorten angewiesen.
  • Die Erweiterung des Kulturangebots zum Beispiel durch „Schreibwerkstätten in Bibliotheken“ oder eventartig aufgezogene „Nächte der Bibliothek“ ist mit den reduzierten Mitteln nicht bzw. nur eingeschränkt möglich."

Diese Entwicklung sei bedingt durch das Haushaltssicherungs-Gesetz, das der Stadt Remscheid bis 2020 Ausgaben im Kultur- und Sportbereich als freiwillige Leistung nur eingeschränkt erlaube, und durch die politischen Gremien, in denen die städtischer Bildungseinrichtung der Stadt nicht mehr den ihr gebührenden Stellenwert habe.

In einem Positionspapier haben die Lütteraten nun den Parteien verschiedene möglicheGegenmaßnahmen benannt, über die geredet werden müsse:

  • Gründung eines Fördervereins Zentralbibliothek.
  • Suche nach einem langfristig tätigen Sponsor auf Ortsebene unter Mitwirkung des kommunalen Bildungszentrums.
  • Forciertes Vorpreschen der Kommunen in NRW in Richtung Bibliothekengesetz ( siehe Thüringen, Sachsen Anhalt, Hessen, Rheinland-Pfalz) unter Mitwirkung der Landtagsabgeordneten und der Kommunalverbände.
  • Änderung des § 18, Abs.1  Landesgesetz NRW im Hinblick auf die Beteiligung des Landes an den Betriebskosten der öffentlichen Bibliotheken – dauerhaft und nicht projektbezogen. (Hier sind die örtlichen MdL  gefordert). Gegebenenfalls landesweite Medien-Kampagne für ein Bibliotheken-Gesetz und der Änderung des § 18.

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