Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Energieeffizienz und Verkehr zog Günter Bender, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, gestern den Antrag seiner Fraktion zurück, die Verwaltung möge ein standortscharfes Konzept zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vor Schulen und Kitas erstellen. Modifiziert soll der Antrag im Schulausschuss wieder auf die Tagesordnung kommen.
Die Antragsbegründung kam gestern besonders bei Otto Mähler (SPD) nicht gut an. Der pensionierte Polizeibeamte und Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Remscheid stieß sich besonders an der Aussage, im Umfeld von Schulen nehme die Unfallgefahr immer weiter zu. Mähler: Im Gegenteil sind die Unfallzahlen rückläufig! Es gebe inzwischen kaum noch eine Schule in Remscheid, vor der nicht Tempo 30 bestehe. Das Problem liege nicht in fehlenden Verkehrsmaßnahmen (Da fällt mir nichts ein, was wir noch machen könnten!), sondern im Fehlverhalten der Eltern. Rosemarie Stippekohl (CDU) stimmte ebenso zu wie Bettina Stamm von den Linken. Stamm: Vielleicht könnten wir das morgendliche katastrophale Verkehrschaos im Halteverbot vor vielen Schulen durch mehr Knöllchen verringern!? Wir sollten auch über Bußgelder und sogar Führerscheinentzug nachdenken, meinte Stippekohl.
In der Einschätzung des Verkehrsproblems war sich cder Ausschuss einig. Denn im Kern zielte auch der Antrag der Grünen auf den (zunehmenden?) PKW-Verkehr vor Schulen und Kitas. Zitat: Leider ist oft festzustellen, dass Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule oder die Kita bringen dabei selbst in zweiter Reihe parken oder Gehwege blockieren und so ebenfalls zu Gefahrensituationen beitragen. Gerade diese Gefahrensituationen führen aber dazu, dass immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen, da der Weg als immer gefährlicher wahrgenommen wird.
Von einer Übersicht die aktuelle Verkehrssituation vor den Remscheider Schulen/Kitas und Vorschläge zur Verbesserung (die sich Mähler allerdings konkret nicht vorstellen konnte), hatten sich die Grünen Abhilfe versprochen: Auf dieser Basis können Kinder und Eltern ermutigt werden, zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule und Kita zu kommen. Familien, die z.B. wegen einer größeren Entfernung zwischen Wohnung und Schule/Kita weiterhin mit dem Auto kommen, können möglicherweise alternative Aussteigepunkte angeboten werden.
Appell an die Vernunft oder mehr Knöllchen? Das ist hier die Frage.