Beim European Energy Award® ist RS wieder dabei, berichtete der Waterbölles am 19. Juni 2015, nachdem der Rat der Stadt den Wiedereinstieg in den European Energy Award® (EEA), das europaweit anerkannte Zertifikat für Aktivtäten rund um Klimaschutz und Energieeffizienz, beschlossen hatte. Von dem hatte sich die hoch verschuldete Stadt im Rahmen ihrer zahlreichen Sparmaßnahmen 2007 verabschiedet. Für die Sprecherin der Grünen, Beatrice Schlieper, damals ein "provinzielles Verhalten". So kam der European Energy Award® ins nächste Wahlprogramm der Grünen zusammen mit der Forderung nach einer/einem Klimaschutzmanagerin/-manager als Schnittstelle zwischen den Bereichen Stadtentwicklung/ Wirtschaftsförderung und dem Umweltamt.
Und beides wurde vor drei Jahren Realität: Die Stadt Remscheid verpflichtet sich für vier Jahre zur Teilnahme am EEA, die mit einem jährlichen Eigenanteil von 2.438 Euro verbunden ist. In den vier Jahren sind dies also insgesamt 9.572 Euro. Die restlichen Kosten von 38.800 Euro werden im Rahmen einer Förderung vom Land NRW übernommen. Die von der Stadt eingestellte Klimaschutzmanagerin Nicole Schulte hat einen vom Bundesumweltministerium noch bis 2019 finanzierten Arbeitsvertrag. Doch der kann um zwei weitere Jahre verlängert werden. Und das soll auch geschehen, wie Umweltdezernentin Barbara Reul-Nocke und Monika Meves vom städtischen FachdienstUmwelt gestern versicherte, als sie der lokalen Presse den European Energy Award® 2018 für hervorragenden Klimaschutz in dreifacher Form vorstellten als gläserne Trophäe für eine der Ausstellungsvitrinen im zweiten Stock Remscheider Rathaus sowie als kleines Bild und als große Metalltafel, um im Rathaus an einer Wand angebracht zu werden. Die Auszeichnungen hatte eine von Reul-Nocke geführte Delegation am 21. November in Münster entgegen genommen. Ich freue mich, dass die Remscheider Bemühungen um den lokalen Klimaschutz mit der Auszeichnung des European Energy Award gewürdigt werden. Die neutrale Bewertung unserer Klimaschutzaktivitäten zeigt uns, wo wir stehen und wo wir in den nächsten Jahren für eine Weiterentwicklung ansetzen können", sagte Barbara Reul-Nocke.
Im Rahmen des EEA werden die Aktivitäten einer Kommune zum Klimaschutz bzw. zur Energieeffizienz anhand eines festgelegten Kriterienkataloges erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft. Erfüllt eine Kommune dabei 50 % der vorgegebenen Kriterien erfolgt eine Auszeichnung mit dem European Energy Award in Silber. Für den European Energy Award in Gold müssen 75 % der Kriterien erfüllt sein. Monika Meves: Es gilt, mit Hilfe von PC-Tools einen gigantischen Fragenkatalog abzuarbeiten!
Remscheid hatte die Auszeichnung bereits 2004 und 2007 erhalten, musste aber nach der selbst gewählten Pause 2016 wieder ganz von vorne anfangen, um jetzt wieder als Energie- und Klimaschutzkommune" anerkennt zu werden als eine von insgesamt 90 Kommunen und Landkreisen in NRW. Remscheid schaffte diesmal 65 Punkte und damit Silber. Im Handlungsfeld Interne Organisation hat Remscheid die Bedingung für Gold bereits mit 79 Prozent überschritten bzw. bei Versorgung und Entsorgung punktgenau erreicht. Auch die 70 Prozent beim Handlungsfelder Entwicklungsplanung, Raumordnung und 72 Prozent bei Kommunale Gebäude, Anlagen ließen für die nächste Zertifizierung auf Gold hoffen, gäbe es die Schlusslichter Kommunikation, Kooperation (67 %) und (vor allem) Mobilität (44 %) nicht.
Das Zertifizierungsverfahren des EEA wurde in Remscheid durch eine interfraktionelle Arbeitsgruppe begleitet, die vom Stadtrat eingesetzt wurde. Diese Arbeitsgruppe ist als Beirat zum EEA zu verstehen, da dezernatsübergreifend gearbeitet wird und auch externe Akteure einbezogen sind. Bei jetzt 65 erreichten Punkten (im Mittelfeld) gibt es für das interdisziplinäre Energieteam aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener städtischer Dienststellen, Technische Betriebe Remscheid sowie Institutionen und Beteiligungsgesellschaften wie EWR GmbH, Stadtwerke Remscheid GmbH und Wupperverband also noch einiges aufzuholen. Zumal sich die Stadt Remscheid zum Ziel gesetzt hat, bis spätestens 2030 die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu senken (im Vergleich zum Jahr 2011, das Jahr in dem das Integrierte Klimaschutzkonzept erstellt und vom Stadtrat zur Umsetzung beschlossen wurde).
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