Es lag nicht an den heißen Themen..., ... dass eine ältere Remscheiderin gestern Abend im Forum Hackenberg kurzzeitig in Ohnmacht fiel, sondern daran, dass sie bei sauna-ähnlicher Temperatur in der mit rund 400 Personen überfüllten Halle keinen Sitzplatz mehr gefunden hatte. Von diesem Zwischenfall und einigen wenigen Zwischenrufen einmal angesehen verlief die dreistündige Veranstaltung in ruhigen und gesitteteren Bahnen, als mache im Vorfeld erwartet / befürchtet hatten. Das war das Verdienst von Moderator David R. Froessler. Er hatte frühzeitig an die Zuhörerinnen und Zuhörer - darunter zahleiche DOC-Gegner, wie bei laut werdender Kritik an den Planungen am Applaus zu erkennen appelliert, Mitdiskutanten mit Fairness, Respekt und gegenseitiger Wertschätzung zu begegnen. Denn: Wir müssen uns gegenseitig zugutehalten, dass jeder nur das Beste für Remscheid will! Protestplakate wagen gestern übrigens nicht zu sehen. |
Das Büro ISR Stadt und Raum, zuständig für das Umweltgutachten zum geplanten Designer Outlet Center in Lennep, vertrat gestern im Forum Hackenberg Jan Roth. Er hatte von allen Gutachtern, die zu Wort kamen, den kürzesten Auftritt und auch den unproblematischsten. Als Gründe für Letzteres nannte Roth: Der DOC Standort ist intensiv urban vorgeprägt und weist mit ca. 80 Prozent schon jetzt einen hohen Versiegelungsgrad auf. Der Planbereich liegt nicht im Geltungsbereich des Landschaftsplanes und es sind auch keine Landschaftsschutzgebiete und / oder Naturschutzgebiete unmittelbar betroffen oder gar Flora-Fauna-Habitate oder EU-Vogelschutzgebiete, auch keine geschützten Biotope nach dem Landschaftsgesetz NRW oder dem Bundesnaturschutzgesetz.
Eine Artenschutzprüfung mit Kartierungen von März bis Juni 2013 habe ergeben, dass sich im Plangebiet als Gast auf Nahrungssuche die Zwergfledermaus, der Turmfalke, die Mehlschwalbe und der Sperber blicken lasse, ohne dort allerdings heimisch zu sein. Dementsprfechend sei das Konfliktpotenzial beim Artenschutz gering.
Mit dem DOC werde sich der Versiegelungsgrad der Flächen weiter erhöhen mit entsprechenden Auswirkungen auf Luft / Klima. Das werde externe Ausgleichsmaßnahmen erforderlich machen in der Größenordnung von 15.000 Quadratmetern. Als mögliche Maßnahmen nannte Jan Roth die Aufwertung von Ackerflächen und/oder Wiesen zu Wald und verband dies mit der guten Nachricht: Die Stadt Remscheid besitzt auf ihrem Ökokonto solche potenziellen Ausgleichsflächen!