Pressemitteilung des SPD-Landtagsabgeordneten Sven Wolf
"Erste Rückmeldungen zu fehlenden Lehrkräften und Stundenkürzungen haben mich zum jetzt laufenden Schuljahr bereits von Remscheider Eltern erreicht. Schulleitungen bemühen sich noch um Lehrkräfte und hoffen noch auf weitere Einstellungen zum laufenden Schuljahr", berichtet Sven Wolf. Mit einer Kleinen Anfrage habe er jetzt den Stand der Lehrerversorgung zum aktuellen Schuljahr in Remscheid und Radevormwald angefragt, so der Landtagsabgeordnete. "Die Situation für die nächsten Jahre sieht noch nicht besser aus. Besonders an den Grundschulen muss dringend etwas geschehen", mahnt Wolf. Die Kultusministerkonferenz sei bisher von 15.300 fehlenden Lehrkräften in NRW an den Grundschulen ausgegangen. Eine Bertelsmann-Studie zeige aber: bis zum Jahr 2025 fehlen dort rund 26.300 Lehrkräfte.
Ähnlich sei die Situation an den berufsbildenden Schulen: da werden laut Bertelsmann-Studie bis 2030 rund 60.000 neue Lehrkräfte gebraucht. Bis zum Jahr 2030 gehe demnach fast die Hälfte der rund 125.000 Berufsschullehrkräfte in den Ruhestand. Nur an den Gymnasien werde ein Lehrkräfteüberhang von 16.000 Gymnasiallehrkräften in den nächsten zehn Jahren prognostiziert. "Viele junge Menschen strömen an die Schulform, die die beste Besoldung bietet. Mit einer einheitlichen Besoldung könnte das sich bessern, aber hierzu ist die Landesregierung nicht gewillt."
Alle bisher initiierten Maßnahmen des Ministeriums zur Lehrergewinnung hatten nicht den gewünschten Erfolg gebracht, fasst Wolf zusammen. "Wir schlagen vor, diese Herkulesaufgabe gemeinsam anzugehen und einen Runden Tisch einzuberufen, an dem gemeinsam mit allen Akteuren aus dem Schul-und Bildungswesen wie den Fraktionen, Lehrergewerkschaften, Bildungswissenschaftlern, Landesschülerschaft und Landeselternschaft Lösungsmöglichkeiten ein möglicher Maßnahmenkatalog erarbeitet wird."