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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Auch psycho-soziale Gründe gegen Berufskolleg am Neuenkamp

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„Unser Wunsch ist es, einen Neubau am Bahnhof zu realisieren“, haben Cornelia Berghaus-Biermann, Leiterin des Berufskollegs Wirtschaft & Verwaltung, undGötz Nafe, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz geschrieben. „An diesem Standort wären wir sehr zentral gelegen und damit für die Schülerinnen und Schüler aus allen Stadtbezirken und dem Umland bestmöglich erreichbar, auch durch die unterschiedlichen öffentlichen Verkehrsmittel. Der Bereich um den Bahnhof und die untere Alleestraße würden von unseren Schülerinnen und Schülern belebt; die Strecken und Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs würden an diesem Standort nicht überlastet.“ Der Brief wurde von der Verwaltung den beiden Vorlagen beigefügt, in denen die Verwaltung das Baufeld 6 am Bahnhof die den Schulbau vorschlägt. Das Thema steht wieder auf der Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 13. März, nachdem es schon einige Male vertagt worden war.

Lehrer/innen und Schüler/innen des an der Stuttgarter Straße unzeitgemäß untergebrachten Berufskollegs hoffen auf eine Entscheidung. „Leider spitzt sich die räumliche Situation immer weiter zu, so dass es uns zunehmend schwer fallt, die Zufriedenheit unserer Schülerinnen und Schüler und der außerschulischen Kooperationspartner zu erhalten oder gar zu erhöhen“, heißt es in dem Brief an den Schuldezernenten. „Wir wollen sicherstellen, dass wir den Jugendlichen unserer Stadt (und des Umlandes) in Zukunft einen angemessen Arbeitsraum bieten und die Kompetenzen vermitteln können, die sie für ihren beruflichen Erfolg in der Arbeitswelt und ein erfülltes Leben benötigen. Nur auf diese Weise können wir auch in Zukunft einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung unserer Stadt leisten. Dazu müssen jedoch die notwendigen Rahmenbedingungen im Hinblick auf Gelände, Gebäude und Ausstattung in naher Zukunft geschaffen werden.“

Den im Schulausschuss wieder ins Gespräch gebrachten Standort Neuenkamp empfinde man als nachteilig, „da hier dauerhaft zusätzliche Busse für unsere Schulerinnen und Schuler eingesetzt werden müssten. Eine Ansiedlung am Neuenkamp würde dort in etwa zu einer Verdoppelung von ankommenden und abfahrenden Personen führen. Wir sorgen uns dabei vor allem um die zukünftigen Schülerinnen und Schüler, aber auch um alle anderen Verkehrsteilnehmer: Schon heute ist dieser Standort zu den Stoßzeiten (mehrfach am Tag) anfällig für Staubildungen und Unfallgefährdungen. Diese Gefahren und Probleme würden wahrscheinlich bei einer Ansiedlung einer weiteren großen Schule überproportional wachsen.“

Auch aus psycho-sozialen Gründen wird der Standort am Bahnhof von der Schule vorgezogen. Begründung: „Große Schulzentren verschärfen bekanntlich soziale Probleme, wie z.B. Gewaltbereitschaft oder Drogenkonsum. Solche Probleme können durch ein Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung am Bahnhof vermieden werden.“

Der „für eine Schule scheinbar unglückliche Zuschnitt“ des Baufelds 6 am Bahnhof („schmales Handtuch“) ist für Schulleiterin Berghaus-Biermann kein Argument gegen den Bau des Berufskollegs: „Es gibt inzwischen genügend Beispiele dafür, dass einfallsreiche Architekten auch auf ‚schwierigen‘ Grundstücken funktionsfähige Schulen gebaut haben. Im Namen unserer Schülerinnen und Schüler, der Elternpflegschaft und der Lehrkräfte am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung bitten wir Sie, sich für den Standort eines Neubaus am Bahnhof zu entscheiden.“


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