Scheitert gemeinsame Feuerwache an Acht-Minuten-Frist?, fragte der Waterbölles am 18. Januar, nachdem beim traditionellen Kottenbutteressen des Heimatbundes Lüttringhausen über den künftigen Standort der Feuerwache Lüttringhausen diskutiert worden war und später der Lenneper Bezirksbürgermeister Dr. Heinz Dieter Rohrweck eine gemeinsame Wache der Wehren Lennep und Lüttringhausen auf dem Gelände auf dem Gelände der früheren Straßenmeisterei an der Lüttringhauser Straße in Lennep vorgeschlagen hatte. Zur gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Lennep gab es dazu nunmehr eine schriftliche Stellungnahme der Verwaltung. Zitat: Aus einsatztaktischer Sicht entstehen durch die andiskutierte Standortverlagerung der Gerätehäuser Lennep und Lüttringhausen aus den Ortsteilzentren hin zum Ortsteilrand ausschließlich Nachteile. Es ist eine deutlich spürbare Verlängerung der Hilfsfristen und damit ein Reduktion des Sicherheitsniveaus der betroffenen Bevölkerung zu erwarten. Bezogen auf das gesamte Stadtgebiet verschlechtert sich der Erreichungsgrad der im Brandschutzbedarfsplan definierten Schutzziele. Aus Sicht des Fachdienstes ist daher von der zuvor skizzierten Standortverlagerung der Löscheinheiten Lennep und Lüttringhausen zur Autobahnanschlussstelle RS-Lennep Abstand zu nehmen. Denn eine Standortverlagerung der Gerätehäuser zur Autobahnanschlussstelle Lennep entspräche einer Verschiebung der Wachen um jeweils rund 1,5 Kilometer Luftlinie an den Rand der beiden Ausrückbereiche. Infolgedessen muss mit deutlich verlängerten Anfahrtszeiten der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr zum Gerätehaus gerechnet werden. Analog dazu wird sich der o. g. Effekt ebenso auf die mittlere Anfahrtszeit mit dem Löschfahrzeug zur Einsatzstelle auswirken, die sich ebenfalls erhöht. Auch könnte die im städtischen Brandschutzbedarfsplan geschriebene achtminütige Hilfsfrist (Zeit von der Alarmierung der Einsatzkräfte bis zu ihrem Eintreffen am Schadensort) dann nicht mehr eingehalten werden.
Weiter heißt es in der Mitteilungsvorlage der Verwaltung: Die bisherigen Standorte der Freiwilligen Feuerwehren sind historisch gewachsen und blicken auf eine oftmals weit über 100-jährige Tradition zurück. Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr haben ihre Wohnsitznahme häufig an der Lage des Gerätehauses ausgerichtet und wohnen teils im direkten Umfeld der Standorte. Die aktuell zentrale Lage der beiden Standorte begünstigt zudem, dass aus allen Bereichen des Ausrückgebietes eine schnelle Erreichbarkeit des Gerätehauses gegeben ist. Als sehr leistungsfähig und tagesalarmsicher gelten die Löscheinheiten Lennep und Lüttringhausen, welche neben der aktiven Einsatzabteilung auch jeweils eine Jugendfeuerwehrgruppe zur Nachwuchsförderung unterhalten. Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr identifizieren sich in hohem Maße mit ihrem Ortsteil und ihrer Löscheinheit. Beide Löscheinheiten bilden zusammen eine Alarmierungsgemeinschaft, die tagsüber parallel alarmiert wird und sich am Einsatzort gegenseitig ergänzt.