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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Fördergelder für deutsch-türkischen Schüleraustausch

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Foto (M): privatDie Initiative einer Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Kırşehir, der der Rat der Stadt am vergangenen Donnerstag einstimmig zugestimmt hat, gehtnach Mitteilung der Verwaltung zurück auf einen Beschluss des Ausschusses für Migrationsfragen vom 31. Mai 2005. Das türkische Generalkonsulat befürwortet das Anliegen. Im April 2008 wurde in Remscheid ein Freundschaftsverein gegründet, der sich die offizielle Städtepartnerschaft mit der Stadt Kırşehir auf die Fahnen schrieb. Er erarbeitete dazu ein umfangreiches Dossier, in dem die bisherigen Kontakte und Begegnungen zwischen Menschen aus beiden Städten beschrieben sind.

Möglichkeiten der Unterstützung einer deutsch-türkischen Städtepartnerschaft bestehen im Rahmen von Förderprogrammen, die sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die Türkische Republik aufgelegt haben. Der deutsch-türkische Jugendaustausch umfasst neben dem klassischen Jugendaustausch auch Austauschmaßnahmen für Fachkräfte. Damit sind sind nicht nur diejenigen gemeint, die Jugendaustausch organisieren und leiten, sondern in erster Linie Experten der Jugendarbeit (z.B. Sozialarbeiter, Trainer etc.).

Auf zwei Initiativen wird in der Beschlussvorlage der Verwaltung zur Städtepartnerschaft besonders hingewiesen:

Die Ernst-Reuter-Initiative:

„Ziel der Ernst-Reuter-Initiative ist es, öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für Anstöße, Ideen, Projekte und Programme, die dem oben genannten Ziel dienen, zu schaffen und für diese zu werben. Die Kultur des Dialoges wird im Dialog der Kulturen nur dann erfolgreich sein, wenn Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Hand in Hand arbeiten. (...)

Unterschiede in den Wahrnehmungen und in den Empfindlichkeiten entlang kultureller oder religiöser Trennlinien sind in den vergangenen Jahren in den Fokus der Wahrnehmung gerückt. Der so genannte Karikaturenstreit hat erneut gezeigt, wie wichtig gegenseitiger Respekt, Empathie und das Wissen um kulturelle Zusammenhänge sind. Die damaligen beiden Außenminister Deutschlands und der Türkei haben zur Deeskalierung des damaligen Konflikts beigetragen. Ausgehend von einem gemeinsamen Namensartikel in „Bild“ und „Hürriyet“ haben sie beschlossen, die Zusammenarbeit zur Überwindung kultureller und religiöser Missverständnisse und unterschiedlicher Wahrnehmungen nachhaltig zu intensivieren und zugleich für den Respekt der kulturellen Vielfalt zu werben. Dialog lebt von Unterschieden, zwischen Menschen und zwischen ihren Überzeugungen. Kulturelles Selbstbewusstsein statt Uniformität ist hierfür eine Voraussetzung. Eine Debatte über die zentralen Grundwerte – Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit – ist notwendige Voraussetzung. Unterschiede identifizieren, zusammen nach Lösungen suchen und die gemeinsame Zukunft mit Respekt für die Verschiedenheit gestalten: dazu will diese Initiative aufrufen.

Die seit langem bestehenden partnerschaftlichen Beziehungen, das wichtige Beispiel der Türkei als islamisch geprägter Gesellschaft in einem modernen, auf demokratischen und rechtsstaatlichen Grundlagen errichteten Staat und nicht zuletzt die zahlreichen in Deutschland lebenden Bürgerinnen und Bürger, die einen biographischen Bezug zur Türkei haben, lassen Deutschland und die Türkei besonders gut geeignet erscheinen, den interkulturellen Dialog zusammen voranzubringen und zugleich durch diese Zusammenarbeit Mut zu machen und Beispiel zu geben über unsere Länder hinaus.

Deutschland und die Türkei verdanken einander viel. Deswegen haben die damaligen beiden Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Abdullah Gül beschlossen, die gemeinsame Initiative nach Ernst Reuter zu benennen, der als verfolgter Sozialdemokrat das Naziregime im Exil in der Türkei überlebte, die türkische Regierung beriet und nach seiner Rückkehr Regierender Bürgermeister von Berlin wurde.

Die Robert-Bosch-Stiftung zur Völkerverständigung:

Das Programm der Robert Bosch Stiftung „Willkommen Türkei! Hoşgeldin Almanya!“ zur Förderung deutsch-türkischer Schüleraustauschprojekte (Foto: Remscheider Schülerinnen und Schüler während eines Austauschprogtamms im April 3012 in Kırşehir) wird aufgrund der großen Resonanz erneut ausgeschrieben. Es wenden sich an deutsche und türkische Schulen, die ihren Schülern ermöglichen möchten, durch Besuch und Gegenbesuch das jeweils andere Land kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. In der Begegnung sollen deutsche und türkische Schüler gemeinsam ein Projekt gestalten. Intensive Vor- und Nachbereitung sind Voraussetzung. Dazu müssen jeweils eine deutsche und eine türkische Schule partnerschaftlich zusammenarbeiten.“


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